Angesichts der Empörung der Iraker über die ständigen Stromausfälle im Land entliess Ministerpräsident Haidar al-Abadi mehrere hohe Beamte.
Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi spricht beim 46. Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF).
Iraks Ministerpräsident Haidar al-Abadi spricht beim 46. Treffen des Weltwirtschaftsforums (WEF). - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Haidar al-Abadi beugt sich der Empörung des Volkes.
  • Nach dem irakischen Stromminister werden weitere hohe Beamte des Ministeriums entlassen.

Im Juli hatte der Regierungschef bereits Stromminister Kassem al-Fahdawi gefeuert. Offiziell wurden in den vergangenen Jahren umgerechnet 39 Milliarden Schweizer Franken zum Ausbau des Stromnetzes investiert, doch floss ein Grossteil des Geldes in die Taschen korrupter Politiker und Geschäftsleute. Noch immer gibt es in den meisten Regionen nur wenige Stunden Strom am Tag, so dass die Iraker gezwungen sind, von Privatfirmen Generatoren zu mieten.

Wie der irakische Ministerpräsident Haidar al-Abadi heute Donnerstag mitteilte, wurden die im Stromministerium für die Bereiche Investitionen, Verträge, Verwaltung und Versorgung zuständigen Generaldirektoren entlassen, um «im Dienste des Landes» die Funktionsweise des Ministeriums zu verbessern. Grund waren die andauernden Stromausfälle.

Seit Wochen gibt es im Irak Proteste wegen der chronischen Stromausfälle, der hohen Arbeitslosigkeit, der wuchernden Korruption und der Ineffizienz der öffentlichen Behörden. Die Anti-Korruptionskommission teilte heute Donnerstag zudem mit, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres die Veruntreuung von 320 Millionen Franken verhindert worden sei. Auch seien 1071 Haftbefehle wegen Korruption ausgestellt worden, darunter gegen neun Minister.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Haidar al-Abadi