Japans Bevölkerung wird immer älter. Der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung beträgt im Jahr 2020 nur noch 12 Prozent.
Kinder Japan Tokyo
Kinder spielen auf einer Strasse in Tokyo, Japan. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Kinder in Japan ist verglichen zu 2019 um 200'000 gesunken.
  • Das Land will nun die Geburtenrate bis zum Jahr 2026 anheben.

Japans Bevölkerung ergraut immer mehr. Die Zahl der Kinder bis 14 Jahre sank zum 1. April im Vergleich zum Vorjahr um 200'000 auf ein Rekordtief von 15,1 Millionen. Dies geht aus Daten des Innenministeriums hervor, die am Montag vorgelegt wurden.

Damit schrumpft die Zahl der Kinder in der drittgrössten Volkswirtschaft der Welt seit nunmehr 39 Jahren in Folge. Der Anteil der Kinder an der Gesamtbevölkerung beträgt nur noch 12 Prozent. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung (28,6 Prozent) ist inzwischen älter als 65 Jahre.

Die Zahl der Bewohner von derzeit 127 Millionen amtlichen Schätzungen zufolge auf unter 100 Millionen Menschen im Jahr 2053 sinken. Grund dafür sind die niedrige Geburtenrate und das zunehmende Alter.

Rolle der Frau und Wirtschaft stärken

Hintergrund ist unter anderem ein Trend unter jungen Japanerinnen und Japanern, immer später zu heiraten. Zudem schieben Paare oftmals auch die Geburt des ersten Kindes hinaus. In einigen Sektoren der japanischen Wirtschaft herrscht schon jetzt ein akuter Mangel an Arbeitskräften, auch wegen relativ geringer Zuwanderung.

tokyo japan bevölkerung
Menschen mit Atemschutzmasken in Tokyo. Japans Bevölkerung wird immer älter. - keystone

Zwar hat sich die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe auf die Fahnen geschrieben, sich gegen den Bevölkerungsrückgang zu stemmen. So soll die Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau im Jahr 2018 auf 1,8 bis zum Jahr 2026 angehoben werden.

Die Rolle der Frau in Japans männerdominierter Gesellschaft und Wirtschaft soll dabei gestärkt werden. So soll zum Beispiel auch die Zahl der Kindertagesstätten erhöht werden. Doch geändert hat sich die Lage bislang nicht gross.

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