Kommt es bald zu einem Durchbruch bei den Verhandlungen? In Afghanistan stehen die Taliban vor wegweisenden Gesprächen mit den USA.
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Mullah Abdul Ghani Baradar, politischer Führer der Taliban (3. v. l.), mit einer Taliban-Organisation in Moskau. (Archivbild) - AP Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Afghanische Regierungsbeamte stehen einem USA-Taliban-Abkommen optimistisch gegenüber.
  • In den nächsten Tagen stehen neue Gespräche an.
  • Seit einem Jahr gibt es direkte Verhandlungen zwischen den Taliban und den USA.

In Afghanistan steigen die Erwartungen kurz vor einer möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban. Die USA verhandeln seit einem Jahr direkt mit den Taliban.

«Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Tagen ein Abkommen zwischen den USA und den Taliban unterzeichnet wird.» Dies sagte ein Regierungsbeamter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

In Afghanistan Taliban optimistisch

Auch die Taliban zeigten sich optimistisch. Es bestehe die Hoffnung, dass eine Lösung in dieser Runde erreicht werden könne, sagte ihr Sprecher Sabiullah Mudschahid. Aus der vorherigen Runde seien «wenige Details» zur Klärung geblieben. Daher erwarte man «Entwicklungen» in dieser Runde.

Der US-Sondergesandte Zalmay Khalilzad soll am Donnerstagabend in Doha eintreffen. Dabei sollen die Gespräche über eine politische Lösung des langjährigen Konflikts fortgesetzt werden. Laut Taliban ist noch nicht klar, ob sie am Freitag oder Samstag weitergeführt werden.

USA will Rückzugsort für Terroristen verhindern

In Washington geht es vor allem um eine Garantie, dass Afghanistan nicht wieder zu einem sicheren Rückzugsort für Terroristen wird. Den Taliban geht es um den Abzug der US-Truppen. Davon wäre automatisch auch der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan betroffen. Die führt dort mit derzeit mehr als 1250 Soldaten weiterhin ihren weltweit grössten Auslandseinsatz.

Ein Abkommen soll nach US-Sicht auch innerafghanische Friedensgespräche zwischen der Regierung in Kabul und den Taliban sowie einen Waffenstillstand beinhalten. Bisher hatten sich die Taliban geweigert, direkt mit der Regierung zu sprechen, die sie als Marionette des Westens betrachten. Trotz laufender Verhandlungen dauert die Gewalt im Land an.

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