Justizpremiere in Lateinamerika: Erstmals hat ein Hund als Opfer an einem Prozess teilgenommen. Das Gericht verhandelt gegen die frühere Besitzerin.
Tierquälerei
Campeon im Gerichtssaal - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Costa Rica läuft ein Verfahren gegen eine ehemalige Hundebesitzerin wegen Tierquälerei.
  • Das Opfer selbst, der Hund Campeon, war dabei im Gerichtssaal anwesend.
  • Die Besitzerin soll das Tier im Alter von sechs Monaten ausgesetzt haben.

Ein Gericht in Atenas in Costa Rica verhandelt derzeit über den Fall einer ehemaligen Hundebesitzerin wegen Tierquälerei. Campeon (Champion), das Opfer, war im Gerichtssaal anwesend. Die Anhörung wurde am Montag begonnen und soll am Freitag fortgesetzt werden.

Campeon verhielt sich vorbildlich; der Richter hatte eingangs klar gemacht, dass er keine Störungen dulden werde. Ausser einem leichten Gähnen zeigte der Hund jedoch keine grössere Regung.

Bei dem Fall geht es um Vorwürfe aus dem Jahr 2017. Die Ex-Besitzerin soll den Hund, der früher Tyson hiess, im Alter von sechs Monaten ausgesetzt haben. Das Tier sei unterernährt gewesen sein.

Eine Schnur um seinen Hals, mit der er festgebunden gewesen sei, habe tief ins Fleisch seines Halses eingeschnitten. Seither kann er keine Leine mit Halsband tragen, sondern duldet nur noch ein Geschirr.

Strenge Strafen für Tierquälerei

Der Bruder der damaligen Besitzerin alarmierte den Tierschutzbund von Atenas, wie dessen Vorsitzende, Dora Castro, aussagte. Campeon wurde befreit und von einem Tierarzt aufgepäppelt.

Das costaricanische Gesetz sieht strenge Strafen für Tierquälerei vor: Bis zu drei Jahre Haft für Misshandlungen mit Todesfolge. Bis zu zwei Jahre für grausame Behandlung und bis zu 50 Tage für minderschwere Misshandlungen.

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