Gastarbeiter, die aus Saudi-Arabien nach Tigray zurückkehrten, sind laut HRW willkürlich festgenommen und misshandelt worden.
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Demonstranten in der Krisenregion Tigray. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • HRW berichtet von Gastarbeitern, welche nach der Rückkehr nach Tigray festgenommen wurden.
  • Auch wurden sie zur Zwangsarbeit auf Kaffeeplantagen gezwungen.

Die äthiopischen Behörden sollen aus der Krisenregion Tigray stammende Gastarbeiter nach ihrer Rückkehr aus Saudi-Arabien willkürlich festgenommen, missbraucht und verschleppt haben.

Arbeitsmigranten aus Tigray, die in Saudi-Arabien schrecklichen Missbrauch erlebt hätten, seien nach ihrer Ankunft in Addis Abeba in Haftanstalten eingesperrt worden, sagte Nadia Hardman, die Spezialistin für Rechte von Flüchtlingen und Migranten für die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht zufolge.

In Äthiopien kommt es seit dem Beginn des Konflikts zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), immer wieder zu willkürlichen Festnahmen von Menschen, die aus dieser Region stammen.

Zwangsarbeit auf Kaffeeplantagen

Nach Angaben von HRW sollen aus Tigray stammende Gastarbeiter von den Behörden verschleppt und an Milizen übergeben worden sein. Zwei dieser Gastarbeiter mussten laut HRW unbezahlte Zwangsarbeit auf Kaffeeplantagen verrichten.

In Saudi-Arabien leben Human Rights Watch zufolge rund 6,3 Millionen ausländische Arbeitnehmer. Ein Grossteil von ihnen stammt aus armen Ländern wie Äthiopien und erlebt dort häufig Diskriminierung und Misshandlung.

Die blutigen Auseinandersetzungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und der TPLF begannen vor rund einem Jahr. Die TPLF gab Mitte Dezember einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekannt. Der Vielvölkerstaat im Osten Afrikas mit seinen 115 Millionen Einwohnern droht durch die anhaltenden Kämpfe zu zerfallen.

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