Der prominente Hongkonger Aktivist Joshua Wong und zwei seiner Mitstreiter müssen vorläufig in Haft.
Joshua Wong
Der Demokratie-Aktivist Joshua Wong. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Hongkonger Aktivist Joshua Wong muss vorläufig in Haft.
  • Ihm und seinen Mitstreitern drohen fünf Jahre Gefängnis.
  • Wong hat sich schuldig bekannt, einen unerlaubten Protest organisiert zu haben.

Die Honkonger Aktivisten dürfen bis zum Ende des laufenden Prozesses am kommenden Mittwoch (2. Dezember) nicht mehr auf freien Fuss. Dies ordnete laut eines Sprechers von Joshua Wong das Gericht am Montag an.

Zum Auftakt der Verhandlung am Montag hatte sich Wong schuldig bekannt, einen unerlaubten Protest organisiert zu haben. Dafür könnten ihm und seinen Mitstreitern bis zu fünf Jahren Gefängnis drohen.

Joshua Wong
Hong Kong Aktivisten: Joshua Wong (r), Ivan Lam (m) and Agnes Chow (l). - Keystone

Bereits vor Beginn der Verhandlung hatte Joshua Wong angekündigt, sich schuldig zu bekennen und eine Gefängnisstrafe in Kauf zu nehmen. Auch sein Mitstreiter Ivan Lam wollte sich schuldig bekennen. Die ebenfalls angeklagte Aktivistin Agnes Chow hatte dies schon zuvor getan.

Vor dem Gerichtstermin hatte Wong erklärt, er werde sich schuldig bekennen, am 21. Juni des Vorjahres eine nicht genehmigte Versammlung vor dem Polizeipräsidium im Stadtteil Wan Chai organisiert zu haben. Laut Wong handele es sich zwar um ein geringfügiges Vergehen.

Er und seine Mitstreiter seien aber vorbereitet, eine sofortige Haftstrafe anzutreten. Er hoffe, dass so die weltweite Aufmerksamkeit auf das Hongkonger Justizsystem gelenkt werde, das von Peking manipuliert werde.

Joshua Wong bereits wegen Regenschirm-Protesten verurteilt

Der 24-Jährige ist eines der bekanntesten Gesichter der Hongkonger Demokratiebewegung; er hatte bereits als Teenager Proteste organisiert.

Joshua Wong und andere Mitstreiter waren bereits vor drei Jahren zu mehrmonatigen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Die Strafen standen im Zusammenhang mit den 2014 begonnenen «Regenschirm-Protesten» für mehr Demokratie.

Im vergangenen Jahr hatte es noch deutlich grössere Proteste gegen den zunehmenden Einfluss Pekings gegeben. China verabschiedete daraufhin Ende Juni ein Sicherheitsgesetz für Hongkong. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die China als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Es ist der bisher weitestgehende Eingriff in Hongkongs Autonomie und gibt Chinas Staatssicherheit weitreichende Vollmachten.

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