Der Korruptionsskandal um die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye hatte das Land tief erschüttert. Jetzt kommt der Prozess zu einem Ende.
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Park Geun Hye, ehemalige südkoreanische Präsidentin, kommt 2017 zu einer Anhörung im Seoul Central District Court. Foto: Ahn Young-Joon/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Südkoreas Ex-Präsidentin wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt.
  • Grund dafür ist ein Korruptionsskandal um Park Geun Hye.
  • Sechs Monate nach der Verurteilung ist das Urteil nun rechtskräftig.

Der Korruptionsskandal um die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye hatte das Land tief erschüttert. Park wurde zu einer langen Haftstrafe verurteilt, doch wurde das Verfahren wiederaufgenommenen. Jetzt kommt der Prozess zu einem Ende.

Sechs Monate nach der Verurteilung zu 20 Jahren Haft wegen Korruption und anderer Verbrechen ist das Urteil rechtskräftig.

Machtmissbrauch, Korruption und Nötigung

Das Oberste Gericht des Landes verwarf am Donnerstag die von der Staatsanwaltschaft eingelegten Rechtsmittel gegen das Urteil im Verfahren. Auch bestätigte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe von 18 Milliarden Won (13,5 Millionen Euro). Mit dem jetzigen Urteil ist der konkrete Prozess gegen die 68-jährige Park abgeschlossen.

Die konservative Politikerin war während ihrer Regierungszeit in einen massiven Skandal verwickelt, der monatelange Strassenproteste zur Folge hatte. Im März 2017 führte er zu ihrer Amtsenthebung durch das Verfassungsgericht. Später wurde Park verhaftet und wegen Machtmissbrauchs, Korruption, Nötigung und anderer Vorwürfe angeklagt.

Park Geun Hye
Für Park Geun Hye wurde eine Haftstrafe über 30 Jahre gefordert. - Keystone

In erster Instanz erhielt sie zunächst eine Haftstrafe von 24 Jahren, die im August 2018 um ein Jahr erhöht wurde. Die Vorwürfe wies Park zurück, der Hauptverhandlung war sie schon seit Oktober 2017 ferngeblieben.

In einem getrennten Verfahren wegen Vorteilsnahme im Amt wurde das ehemalige Staatsoberhaupt zudem zu fünf Jahren Haft verurteilt. Sie soll illegal hohe Summen vom Geheimdienst angenommen haben. Beide Verfahren wurden in der Neuverhandlung im vergangenen Jahr zusammengezogen. Das Oberste Gericht in Seoul hatte zuvor wegen Verfahrensfehlern den Fall zurückgewiesen.

Amtsvorgänger wegen Korruption in Haft

Insgesamt summieren sich jetzt die Strafen für Park auf 22 Jahre. Wegen Verstosses gegen die Wahlgesetze war gegen sie eine weitere Freiheitsstrafe von zwei Jahren verhängt worden.

Die Südkoreaner hatten die Tochter des früheren Militärdiktators Park Chung Hee 2012 als erste Frau ins Präsidentenamt des Landes gewählt. Parks Nachfolger im Präsidentenamt ist der sozialliberale Moon Jae In.

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Die frühere südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye (l.) - POOL/AFP/Archiv

Auch Parks Amtsvorgänger Lee Myung Bak (2008 bis 2013) sitzt wegen Korruption eine langjährige Gefängnisstrafe ab. Im vergangenen Oktober hatte das Oberste Gericht eine Haftstrafe von 17 Jahren bestätigt.

Zuletzt wurde aus der regierenden Demokratischen Partei die Möglichkeit einer Begnadigung für beide Ex-Staatsoberhäupter ins Spiel gebracht. Präsident Moon hatte sich bisher nicht öffentlich dazu geäussert. Eine Begnadigung der beiden ist in der Bevölkerung umstritten.

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