In zwei Gefängnissen in Kamerun kam es zu Unruhen. Seit Jahren gibt es Spannungen zwischen den englisch- und französischsprachigen Teilen der Bevölkerung.
Kamerun
Sicherheitskräfte in Kamerun. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In zwei Gefängnissen in Kamerun kam es am Dienstag zu Unruhen.
  • Es gab zahlreiche Verletzte, Berichte über Tote liegen keine vor.
Ad

In zwei Gefängnissen in Kamerun kam es am Dienstag zu Unruhen, wie «Reuters» berichtet. Sicherheitskräfte mussten intervenieren, um Aufstände der Häftlinge zu unterdrücken.

Die Insassen prangerten das Durchgreifen der Regierung gegen die anglophone separatistische Bewegung an. Ihr Protest gelte auch den schlechten Haftbedingungen.

In Kamerun wurden in den letzten zwei Jahren zahlreiche Menschen aus dem englischsprachigen Teil des Landes inhaftiert. Es tobt ein Konflikt zwischen der meist französischsprachigen Regierung und separatistischen Rebellen. Die Rebellen wollen einen unabhängigen Staat namens Ambazonia gründen.

Aufstand in Kameruns Hauptstadt

Eine kamerunische Sicherheitsquelle bestätigte gegenüber «Reuters», dass im Zentralgefängnis der Hauptstadt Yaounde (CMR) ein Aufstand stattfand. Es seien mehrere Menschen verletzt worden. Regierungssprecher reagierten nicht sofort auf die Aufforderung zur Stellungnahme.

Kamerun
In Kamerun protestierten Häftlinge in zwei Gefängnissen (Symbolbild). - Pixabay

Videos, die von Häftlingen gefilmt und auf Facebook hochgeladen wurden, zeigen Aufständische. Sie riefen «Ambazonia rising!», als sie Trümmer auf Sicherheitskräfte im Gefängnis schleuderten.

Protest gegen Haftbedingungen

Ein zweiter Aufstand brach im Gefängnis von Buea (CMR), einer der wichtigsten Städte der anglophonen südwestlichen Region. Dies berichtete ein lokaler Journalist, Kum Leonard, der anwesend war. Er fügte hinzu, dass er am späten Nachmittag Schüsse aus dem Gefängnis gehört habe.

Kameruns staatlicher Fernsehsender CRTV berichtete, dass die Häftlinge in Yaounde gegen die Bedingungen im Gefängnis protestierten. Sie hätten die Bibliothek und eine Werkstatt für weibliche Häftlinge niedergebrannt.

Der Bericht sagte, dass mehrere Gefangene verletzt worden seien. Die Armee und die Polizei arbeiteten daran, die Ruhe wiederherzustellen.

Oppositionspartei in Kamerun beunruhigt

Kameruns wichtigste Oppositionspartei, das «Cameroon Renaissance Movement», sagte am Dienstag, dass sie besorgt sei. Sie hätten keine Nachrichten über ihre Mitglieder im Gefängnis. Dazu gehöre auch ihr erster Vizepräsident. Er sei in einem Protest, der sich von der separatistischen Kampagne distanziere, festgenommen worden.

Amnesty International forderte eine Untersuchung von Berichten, wonach Sicherheitskräfte scharfe Munition im Gefängnis abgefeuert hätten. Die Behörden sollten sich auch mit der Überbelegung befassen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

ProtestRegierungStaatFacebookSchweizer ArmeeNachrichtenAmnesty International