Beim Gipfel der G20 könnte es zu einem Treffen zwischen Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin kommen. Kommt der Kremlchef, könnten andere Länder fernbleiben.
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Wolodymyr Selenskyj soll den Verlust von Bachmut doch nicht eingeräumt haben. (Archiv) - afp
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Ausrichter Indonesien wollen Xi Jinping und Wladimir Putin an den G20-Gipfel kommen.
  • Dadurch könnte es zum ersten Treffen zwischen dem Kremlchef und Selenskyj kommen.
  • Wenn Putin kommt, wollen viele Länder aber fehlbleiben.

Kremlchef Wladimir Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping haben einem Bericht zufolge offenbar beide geplant, im November zum Gipfel der G20 nach Bali zu reisen.

Der gastgebende indonesische Präsident Joko Widodo sagte der Nachrichtenagentur Bloomberg in einem veröffentlichten Interview: «Xi Jinping wird kommen. Präsident Putin hat mir auch gesagt, dass er kommen wird.»

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Der indonesische Präsident Joko Widodo bei einem Besuch in Moskau bei Wladimir Putin. Beide wollen beim Gipfel von G20 dabei sein. - Keystone

Widodo hatte Putin eingeladen, der Kreml jedoch die persönliche Teilnahme Putins bislang offen gelassen. Bestätigungen für die Reisepläne erhielt Bloomberg allerdings zunächst weder von offizieller russischer noch chinesischer Seite. Indonesien hat derzeit den Vorsitz der G20 inne.

Im Westen gilt eine Beteiligung Putins am Gipfel als problematisch, zumal mit Wolodymyr Selenskyj auch der Präsident der von Russland angegriffenen Ukraine eingeladen ist. Wegen des Angriffskriegs gegen das Nachbarland soll Russland politisch isoliert werden. Mehrere Staaten haben ihre Teilnahme infrage gestellt, sollte Putin persönlich erscheinen.

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Vor dem Ukraine-Krieg kam es bereits zu Treffen von Wolodymyr Selenskyj und Wladimir Putin. (Archivbild) - afp

Auch zwischen den USA und China hatten sich die Spannungen zuletzt noch einmal durch den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, in Taiwan verschärft. Es war der ranghöchste Besuch aus den USA seit einem Vierteljahrhundert. Kurz darauf reiste eine weitere Delegation des US-Kongresses nach Taipeh.

Peking sprach von «Provokationen». Als Reaktion nahm Peking grossangelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik auf. Peking droht mit einer Einnahme der 23 Millionen Einwohner zählenden Insel.

G20: Indonesien will nicht einem bestimmten Block beitreten

Widodo sagte in dem Bloomberg-Interview weiter, die Rivalität der grossen Länder sei in der Tat besorgniserregend. «Wir wollen, dass diese Region stabil und friedlich ist, damit wir ein Wirtschaftswachstum aufbauen können. Und ich denke, nicht nur Indonesien: Auch die asiatischen Länder wollen das gleiche.»

Indonesien strebe nach Handel und Investitionen, die das Wirtschaftswachstum ankurbelten, sagte Widodo und fügte hinzu, dass das Land nicht einem bestimmten Block beitreten wolle. «Indonesien möchte mit allen befreundet sein», sagte er. «Wir haben keine Probleme mit irgendeinem Land.»

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