Die G20-Aussenminister plädieren für eine umfassende Reform der wichtigsten internationalen Organisationen.
Annalena Baerbock sitzt nur drei Plätze neben Sergej Lawrow (r), Aussenminister von Russland, zu Beginn der ersten Arbeitssitzung des G20-Aussenministertreffens. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Annalena Baerbock sitzt nur drei Plätze neben Sergej Lawrow (r), Aussenminister von Russland, zu Beginn der ersten Arbeitssitzung des G20-Aussenministertreffens. - sda - Keystone/dpa/Bernd von Jutrczenka

Die G20-Aussenminister haben sich bei ihrem Treffen in Rio de Janeiro nach Angaben der brasilianischen Gastgeber für eine umfassende Reform der wichtigsten internationalen Organisationen ausgesprochen. «Alle waren sich einig, dass die wichtigsten multilateralen Institutionen wie die UN, die Welthandelsorganisation, die Weltbank und der Internationale Währungsfonds reformiert werden müssen, um den Herausforderungen der heutigen Welt gerecht zu werden», sagte der brasilianische Aussenminister Mauro Vieira am Donnerstag zum Abschluss des Treffens in der brasilianischen Küstenmetropole.

Die Vereinten Nationen seien als Organisation für Frieden und Sicherheit unverzichtbar. Allerdings müsse vor allem der Weltsicherheitsrat reformiert werden, beispielsweise durch die Aufnahme neuer ständiger und nicht-ständiger Mitglieder, insbesondere aus Lateinamerika und der Karibik sowie aus Afrika.

«Was die multilateralen Entwicklungsbanken und den Internationalen Währungsfonds anbelangt, so herrschte ebenfalls grosse Einigkeit über die Notwendigkeit, den ärmsten Ländern den Zugang zu Finanzmitteln zu erleichtern und die Vertretung der Entwicklungsländer in den Führungsgremien zu verbessern», sagte Vieira.

Russland-Blockade im UN-Sicherheitsrat

Die Debatte über Reformen der internationalen Organisationen ist unter anderem vor dem Hintergrund der Blockade durch Russland im UN-Sicherheitsrat seit dem Angriff auf die Ukraine zu sehen. Es wird überlegt, wie man internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen wieder schlagkräftiger machen kann.

Die Diskussion über die internationalen Finanzstrukturen stehen auch im Zusammenhang mit dem immer aggressiveren Auftreten Chinas etwa in Afrika oder im Indopazifik. Peking wird im Westen vorgehalten, Staaten mit Krediten abhängig machen zu wollen, während westliche Demokratien bei entsprechenden Angeboten mit langwierigen Entscheidungsprozessen oft nicht mithalten können.

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