Nach dem Flugzeugabsturz in Nepal läuft die Suche nach Überlebenden bisher erfolglos. Hingegen wurden 69 Leichen gefunden.
Absturzstelle
Rettungskräfte durchsuchen die Absturzstelle im Wrack eines Passagierflugzeugs. Foto: Yunish Gurung/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Yunish Gurung
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag stürzte ein Flugzeug mit 72 Passagieren an Bord in Nepal ab.
  • Bisher wurden die Leichen von 69 Menschen gefunden.

Auch am Tag nach dem Flugzeugabsturz in Nepal sind keine Überlebenden entdeckt worden. Bislang fanden Bergungsteams die Leichen von 69 der 72 Menschen an Bord. Das Wrack liegt bei einer 300 Meter tiefen Schlucht in der Stadt Pokhara.

Das sagte der Koordinator der Rettungsarbeiten am Montag der Nachrichtenagentur DPA. Es ist das schwerste Luftverkehrsunglück seit drei Jahrzehnten in dem armen Land. Pokhara ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, unter anderem zum Annapurna-Massiv, einer beliebten Wanderregion.

Die Maschine der nepalesischen Yeti Airlines verunglückte am Sonntagmorgen auf dem etwa halbstündigen Flug zwischen der Hauptstadt Kathmandu und Pokhara beim Landeanflug, wie es von der Zivilluftfahrtbehörde hiess.

Ermittlungen zu Unfallursache laufen an

An Bord seien den Angaben zufolge neben 53 Fluggästen aus Nepal auch Menschen aus Indien, Russland, Südkorea, Australien, Argentinien, Frankreich und Irland gewesen. Ein Sprecher des irischen Aussenministeriums stellte dann klar, dass es sich bei dem irischen Passagier tatsächlich um einen Briten gehandelt habe.

Die Leichen sollten nach der Identifizierung an die Angehörigen übergeben werden. Die Blackbox sei gefunden worden, Ermittlungen zur Unfallursache dauerten an, hiess es von der nepalesischen Zivilluftfahrtbehörde. Die Maschine habe keinen Notruf abgesetzt.

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Retter und Schaulustige am Absturzort in Pokhara. - AFP

In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das einer der Passagiere in der abstürzenden Maschine gefilmt haben soll. Es soll als Facebook-Video gestreamt worden sein und die letzten anderthalb Minuten vor dem Absturz zeigen. Zu sehen sind zunächst mehrere lachende Menschen im Flugzeug und ein Blick aus dem Fenster. Der Landeanflug scheint ruhig, dann ist plötzlich Feuer zu sehen.

Immer wieder Flugzeugabstürze in Nepal

Laut Faktencheck-Team der DPA stimmt der Flugverlauf, soweit er bei dem Blick aus dem Flugzeugfenster erkennbar ist, mit den behördlichen Angaben überein. dpa hat ausserdem einen Mann kontaktiert, dessen Name auf der behördlichen Liste der Kontaktpersonen stand. Er bestätigte, dass einer der Männer im Video sein Freund gewesen sei und die gleiche Kleidung wie vor dem Abflug getragen habe.

Bei Regionalfliegern wie bei der verunglückten Maschine sei es weltweit unüblich, dass man das Mobilnetz während des Fluges benutzen dürfe, sagte der Gründer und Geschäftsführer des Flugunfallbüros Jacdec in Hamburg, Jan-Arwed Richter, der eine Datenbank zu weltweiten Flugzeugunfällen führt.

In Nepal gibt es immer wieder Flugzeugabstürze. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich dort viele der welthöchsten Berge befinden, darunter der Mount Everest, und sich Wetterverhältnisse schnell ändern können. Die Sicherheitsaufsicht der nepalesischen Luftfahrtbehörden ist aus Sicht der EU nicht ausreichend.

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