Festnahmen im Zusammenhang mit Lkw-Fahrer-Streik im Iran
Im Iran wurden mehrere Personen von Sicherheitsbehörden wegen des Lkw-Fahrer-Streiks festgenommen.

Im Iran haben die Sicherheitsbehörden mehrere Personen im Zusammenhang mit dem landesweiten Streik der Lkw-Fahrer festgenommen. In der industriell geprägten Südwestprovinz Chusestan habe der Geheimdienst der Revolutionsgarden mehrere Menschen inhaftiert, die Fotos und Videos von Protesten an einem Güterterminal aufgenommen und an oppositionelle Sender weitergeleitet haben sollen, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim.
Landesweiter Lkw-Streik im Iran weitet sich aus
Den Streik hatten die Lkw-Fahrer vor etwa einer Woche begonnen. Sie protestieren unter anderem gegen hohe Preise für Ersatzteile und Treibstoff, überhöhte Versicherungsbeiträge sowie niedrige Frachtentgelte. Gewerkschaften berichteten zudem von Festnahmen mehrerer Fahrer in der Provinz Kermanschah. Inzwischen habe der Streik mehr als 130 Städte im ganzen Land erfasst. Auch die in Teheran inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi erklärte ihre Solidarität mit den Streikenden.
Der Iran steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, ausgelöst unter anderem durch harte internationale Sanktionen und Misswirtschaft. In den Metropolen kam es zuletzt vermehrt zu Stromausfällen. In den vergangenen Jahren erschütterten mehrere Protestwellen das Land.
Die Sicherheitskräfte reagierten jedes Mal mit äusserster Härte. Aktuell verhandelt die Regierung mit den USA über einen neuen Atomdeal. US-Präsident Donald Trump hatte dem Land mit militärischer Gewalt gedroht, sollte kein Abkommen zustande kommen.