Das weitgehend von Südafrika umschlossene Gebirgskönigreich Eswatini (früher: Swaziland) hat seine ersten 20 000 Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs aus Indien erhalten. Er war am Donnerstagabend als Spende der Inder in Eswatinis Haupstadt Mbabane eingetroffen.
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Eine Person mit einer Spritze gegen das Coronavirus. (Symbolbild) - dpa

Wie die Behörden am Freitag mitteilten, sollen dieses Wochenende über die Impfstoffinitiative Covax weitere 12 000 Dosen des Präparats eintreffen.

Es handelt sich um Impfstoff, das auch Südafrika zunächst angeschafft, dann aber als eher wirkungslos gegen die im Lande vorherrschende Coronavirus-Variante kurzfristig durch Impfstoff des Pharmakonzerns Johnson & Johnson ersetzt hatte.

Teams aus Israel und Kuba sollen bei der Impfaktion helfen. In Eswatini sind laut offiziellen Zahlen mehr als 17 200 Infektionen seit Beginn der Pandemie registriert worden, knapp 660 Menschen starben an den Folgen. Die Wahl von Astrazeneca stiess in Eswatini auf erste Kritik von Gewerkschaften und Interessensvertretungen des Gesundheitspersonals, das als erstes geimpft werden soll.

Sie verwiesen auf das Beispiel von Südafrika, das sich neun Millionen Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs gesichert hatte, dann aber erklärte, sie auf dem Kontinent interessierten Ländern anbieten zu wollen. Hintergrund sind Ergebnisse einer Studie, nach der Astrazeneca-Präparate nur minimal vor leichten und moderaten Erkrankungen nach einer Infektion mit der zuerst in Südafrika entdeckten Variante B.1.351 schützen. Daraufhin stoppte der Kap-Staat vorübergehend seine geplanten Impfungen.

Nach der WHO hatte auch der Direktor der panafrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC, John Nkengasong, den weiteren Einsatz des Vakzins befürwortet. Der Eindruck, Südafrika wolle nun unwirksame Präparate beim Rest des Kontinents loswerden, sei jedenfalls falsch. Eswatini will jedoch künftig verstärkt auf Pfizer-Impfstoff setzen.

Die Corona-Zahlen in Südafrika sind mittlerweile so gesunken, dass dort seit dem 1. März die niedrigste Stufe des fünfgliedrigen Corona-Alarmsystems herrscht. In dem zahlenmässig am stärksten betroffenen afrikanischen Land wurden seit Beginn der Pandemie gut 1,5 Millionen Infektionen registriert, mehr als 51 100 Menschen starben an den Folgen.

Afrika stellt insgesamt 3,5 Prozent der weltweit entdeckten Corona-Ansteckungen. An den Folgen einer Covid-19-Infektion starben auf dem gesamten Kontinent nach den offiziellen Zahlen bisher rund 107 000 Menschen.

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