Ecuador fordert Auslieferung von Ex-Präsident Correa aus Belgien
Der ehemalige Staatschef Rafael Correa soll in Ecuador seine Haftstrafe verbüssen. Das Land hat deshalb die Auslieferung aus Belgien beantragt.

Das Wichtigste in Kürze
- Wegen Korruption wurde Rafael Correa in Ecuador zu einer Haftstrafe verurteilt.
- Dem Ex-Präsident wurde in Belgien allerdings Asyl gewährt.
- Nun hat Ecuador seine Auslieferung beantragt.
Ecuador hat die Auslieferung des früheren Staatschefs Rafael Correa aus Belgien beantragt. Der Ex-Präsident solle in seinem Heimatland seine Haftstrafe verbüssen, hiess es in einer Mitteilung des Nationalen Gerichtshofs in Ecuador. Nach Angaben seines Anwalts wurde ihm in Belgien allerdings Asyl gewährt. Er sei als politisch Verfolgter anerkannt worden, teilte Christophe Marchand am Samstag auf Anfrage mit.
Der frühere Staatschef (2007-2017) war vor zwei Jahren in Abwesenheit wegen Korruption zu einer achtjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Er soll von Schmiergeldzahlungen von Bauunternehmen an Politiker sowie Beamte gewusst und mittelbar für das Korruptionsnetzwerk verantwortlich gewesen sein. Correa wies die Vorwürfe stets zurück und macht seine Nachfolger für eine politische Kampagne gegen ihn verantwortlich. Er ist mit einer Belgierin verheiratet und lebt seit Jahren in Brüssel.
Correa hatte während seiner Amtszeit in Ecuador für eine Phase der politischen Stabilität und des soziales Fortschritts gesorgt. Durch staatlich organisierte Ressourcenausbeutung, vor allem Ölförderung, gelang es ihm, zahlreichen Menschen aus der Armut zu helfen und ihnen Zugang zu Bildung zu verschaffen. Zudem baute er die Infrastruktur des südamerikanischen Landes aus. Kritiker warfen ihm allerdings autoritäre Tendenzen vor.