Im Nordwesten Pakistans hat eine grosse Menschenmenge einen Hindu-Tempel angegriffen und in Brand gesteckt. Die Polizei nahm am Donnerstag in der Stadt Karak in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa mehr als zwei Dutzend Menschen fest, darunter auch muslimische Geistliche. Nach mindestens 50 weiteren, die ebenfalls beteiligt gewesen seien, werde gesucht, sagte ein Polizeibeamter der Deutschen Presse-Agentur. Die Angreifer sind seinen Angaben zufolge durch Videos in sozialen Medien identifiziert worden.
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Menschen demonstrieren gegen die Attacke gegen den Hindu-Tempel in Karak. - AP Photo/Fareed Khan
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Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 2000 Männer plünderten demnach am Mittwoch den historischen Tempel sowie das Grab eines Hindu-Heiligen in Karak und legten Feuer auf dem Gelände.

Der von einem örtlichen Geistlichen angeführte Mob war wütend über die Renovierung eines an den Tempel angrenzenden Gebäudes, das von den Mitgliedern der Hindu-Gemeinschaft gekauft worden war, wie der Polizeisprecher weiter sagte.

Der Vorfall ist das jüngste Beispiel für die Verfolgung von Minderheiten in dem mehrheitlich muslimischen Pakistan. Das Land gehört zu den Staaten, in denen die Verletzung der Religionsfreiheit besonders besorgniserregend ist. Pakistans oberster Richter wies am Mittwoch die Behörden an, den Vorfall zu untersuchen. Das Gericht will demnach kommende Woche mit der Anhörung beginnen. Mitglieder der Hindu-Gemeinschaft brachten in der südlichen Metropole Karachi und der Stadt Peshawar, der Hauptstadt der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa, ihren Protest gegen den Übergriff zum Ausdruck.

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