Deutsche Bundesregierung lehnt Aufnahme kranker Kinder aus Gaza ab

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Deutschland,

Der Bund weist Angebote deutscher Städte zur Aufnahme verletzter Kinder aus Gaza zurück. Für die Oberbürgermeister sie dies enttäuschend.

gaza kinder
Die deutsche Bundesregierung lehnt einen Vorschlag der Städte ab, verletzte Kinder aus Gaza nach Deutschland zu holen. (Symbolbild) - keystone

Mehrere deutsche Städte, darunter Hannover und Frankfurt, wollten jüngst kranke und verletzte Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen. Die Bundesregierung untersagt dies jedoch aus Gründen der Sicherheit und Bürokratie, wie der «Deutschlandfunk» berichtet.

Aus einem Schreiben des Bundesinnenministeriums geht hervor, dass die Lage im Gaza-Streifen als «sehr unübersichtlich und nicht berechenbar» bewertet wird. Das Ausreiseverfahren für betroffene Kinder sei mit hohen Hürden verbunden.

Kommunen enttäuscht von der Haltung Berlins

Die Identitäten der Kinder, deren Familien und die Sicherheit müssten umfassend geprüft werden, so das Innenministerium laut dem «Spiegel». Auch eine Kostenfrage und fehlende Rückkehroptionen werden als Argumente angeführt.

Fändest du es gut, wenn man die Kinder für eine Behandlung nach Deutschland bringen würde?

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay und Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef zeigen sich enttäuscht von der Entscheidung. Steffen Krach, Regionspräsident von Hannover, kommentiert dies laut der «Jüdischen Allgemeinen»:

«Diese Hilfe nicht wenigstens denen zu gewähren, die sie am dringendsten brauchen – nämlich den Kindern –, ist grausam.» Die Kommunen seien auf humanitäre Hilfe vorbereitet.

Deutsche Städte hatten Hilfe für Kinder in Gaza angeboten

Städte wie Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Bonn und Kiel hatten sich der Initiative ebenfalls angeschlossen. Die Bundesregierung betont, dass die Versorgung Verletzter und Schwerkranker besser direkt in Gaza und Israel unterstützt werden soll, schreibt «News4Teachers».

Gaza Kinder
Vom Krieg im Gazastreifen sind auch viele Kinder betroffen. (Symbolbild) - keystone

Experten für internationale Hilfseinsätze warnen, die strukturelle Versorgungslage im Gazastreifen sei weiterhin prekär. Im Schreiben der Bundesregierung heisst es im Schluss, dass man den Kindern in Gaza helfen wolle.

Jedoch würde man hierfür einen anderen Weg einschlagen. So wolle man sicherstellen, möglichst vielen Betroffenen helfen zu können.

Kommentare

User #4820 (nicht angemeldet)

Da scheint die deutsche Regierung für einmal vernünftiger zu sein als unser Bundesrat. Das Geld, dass man für die Flugtransporte dieser zwanzig Familien, die teuren Spitalaufenthalte, Arztkosten, Pflegekosten, die Hotelaufenthalte der je drei Begleitpersonen für Kost und Unterkunft und die nötigen Versicherungen usw., auszugeben bereit ist, würde für tausend Kinder vor Ort reichen und das wäre eindeutig vernünftiger, weil sozialer und fairer all den nicht auserwählten Kindern und deren Angehörigen.

User #2903 (nicht angemeldet)

Warum schickt man nicht als Sofortmassnahme ein Spitalschiff? Die haben Erfahrung mit solch schweren Verletzungen. Pararlell sollte man sofort Feldspitäler aufbauen. Hilfe vor Ort für alle wäre angesagt und nicht nur für einige wenige.

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