Im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat am Dienstag ein lang erwarteter Waffenstillstand zwischen der M23-Rebellengruppe und der kongolesischen Armee begonnen.
Kongolesische Soldaten halten Protestierende zurück
Kongolesische Soldaten halten Protestierende zurück - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Mitteilung erklärte der Sprecher der M23, Lawrence Kanyuka, das Waffenstillstandsabkommen sei ab 12.00 Uhr Ortszeit «wirksam» geworden.

Seit knapp einem Jahr haben die mutmasslich vom benachbarten Ruanda unterstützten M23-Rebellen in der Region verstärkt Zivilisten und die kongolesische Armee angegriffen. Dabei sind nach UN-Angaben Hunderte von Zivilisten getötet worden. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International spricht von Kriegsverbrechen. Mehr als 600 000 Menschen wurden Berichten zufolge aufgrund des territorialen Vormarsches der M23 und anderer Gruppen in den vergangenen Monaten im Osten des Kongo vertrieben. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, forderte die Anführer der M23-Rebellengruppe am Dienstag auf, das Waffenstillstandsabkommen einzuhalten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte bei einem Besuch in der Hauptstadt Kinshasa vergangene Woche humanitäre Hilfe und Unterstützung bei der Durchsetzung eines Friedensplans angekündigt. Frankreich werde sich demnach als erstes Land an einer von der EU geplanten humanitären Luftbrücke in die östliche Stadt Goma beteiligen und EU-Hilfen in Höhe von 47 Millionen Euro um weitere 34 Millionen Euro aufstocken.

Der Osten des Kongo gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Im Kongo sollen nach Angaben der USA etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein; vielen von ihnen geht es um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze. Auch islamistische Gruppen wie die ADF (Allied Democratic Forces), die als ein Ableger des sogenannten Islamischen Staates gilt, üben in der Region Gewalt aus.

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