Zwei der berüchtigtsten Gefängnisse der Welt befinden sich in Russland. Aber auch in Ländern wie Ruanda oder Syrien sind die Bedingungen für Häftlinge schlecht.
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El Salvador: Häftlinge im neuen «Mega-Gefängnis». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einigen Gefängnissen sind Insassen unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht.
  • Dazu zählen Haftanstalten in Russland, Ruanda, Kolumbien und Syrien.
  • Schlägereien und Folter sind oftmals an der Tagesordnung.
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In Russland reicht allein die Kritik an Wladimir Putin oftmals für eine Haftstrafe aus. Verurteilten bleibt nur zu hoffen, dass sie diese nicht in Melechowo oder im Gefängnis Schwarzer Delfin absitzen müssen. Denn diese sind besonders berüchtigt.

Im sogenannten Schwarzen Delfin sind aktuell 700 Personen inhaftiert – sie alle wurden zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe ohne Bewährung verurteilt. Kaum einer hat das Gefängnis je wieder verlassen, wie die «Daily Mail» schreibt.

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Das Gefängnis «Schwarzer Delfin» in Russland gilt als sehr brutal.
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Die Insassen sitzen allesamt lebenslange Haftstrafen ab.
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Bis auf 90 Minuten am Tag befinden die Häftlinge sich in Einzelhaft.

Unter den Insassen sind Mörder, Vergewaltiger und Kannibalen. Diese verbringen den ganzen Tag in Einzelhaft – bis auf 90 Minuten. In dieser Zeit werden die Gefangenen in einen Käfig gebracht, um sich zu bewegen. Die Ernährung besteht aus täglich vier Portionen Suppe.

Ebenso gefürchtet ist das Gefängnis im russischen Melechowo. In dieses soll der Kremlkritiker Alexej Nawalny im vergangenen Jahr verlegt worden sein. Das russische Portal Mediazona wirft dem Gefängnis systematische Folter und sexuelle Gewalt vor.

Und auch Nawalnys Pressesprecherin erklärte: In vielen russischen Kolonien gebe es Folter. Aber dieses Gefängnis sei «selbst für diese wahnsinnigen Standards ein monströser Ort».

Schimmel und Dunkelheit in syrischem Gefängnis

Doch nicht nur in Russland gibt es berühmt-berüchtigte Gefängnisse. So zählt das Tadmor-Gefängnis in Syrien ebenfalls zu den weltweit schlimmsten Haftanstalten.

In den Zellen fehlt es an sämtlichen Annehmlichkeiten: Es gibt weder Bettzeug noch Licht. Löcher im Boden dienen als WC. Zudem schimmelt es überall.

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Im syrischen Tadmor-Gefängnis fand vor rund 40 Jahren ein Massaker an Häftlingen statt. - Twitter/@GidoWalter

Darüber hinaus gelten die Gefängniswärter als brutal. In den frühen 1980er Jahren war das Gefängnis, in dem vor allem Regime-Kritiker inhaftiert waren, Schauplatz eines staatlich geförderten Massakers. Mehr als 1000 Gefangene wurden damals getötet.

Unkontrollierte Häftlinge in Kolumbien

Auch das Bezirksgefängnis Bogota in Kolumbien hat einen schlechten Ruf: Die 11'000 Häftlinge sind dort komplett sich selbst überlassen, innerhalb des Gefängnisses gibt es keine Kontrollen von Wärtern.

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Im Bezirksgefängnis von Bogota werden die Häftlinge sich selber überlassen. - Twitter/@ImaniAmrani

Die inhaftierten Auftragskiller, Drogenbarone und Mörder sind tagsüber im Innenhof eingesperrt – wo unter den Häftlingen eine strenge Hierarchie gilt. Täglich kommt es zu Schlägereien, Messerstechereien und Morden.

«Tödliche Kämpfe» in Ruanda-Gefängnis

Mord und Totschlag gibt es offenbar auch im Gitarama-Gefängnis in Ruanda. Dieses war ursprünglich für einige hundert Personen vorgesehen. Jetzt sind allerdings Tausende Häftlinge eingesperrt.

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Das Gitarama-Gefängnis in Ruanda ist überfüllt. - Twitter/@GidoWalter

Eine «Daily Mail»-Reporterin berichtete im Jahr 1994: «Die schockierende Überbelegung führte häufig zu tödlichen Kämpfen. Die Sieger assen die Körper der Toten, um zu überleben.»

Kennen Sie jemanden, der mal ins Gefängnis musste?

Zudem führte das lange Stehen bei den Häftlingen zu Wundbrand an den unteren Gliedmassen. Die Folge: Amateur-Amputationen, woran die Betroffen oftmals starben. Ob die Bedingungen im Gefängnis sich in den letzten 30 Jahren verbessert haben, ist nicht bekannt.

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