Organspende gegen Haftentlassung: Ein US-Bundesstaat prüft einen Gesetzesvorschlag, mit dem Insassen bis zu einem Jahr früher aus dem Gefängnis kommen.
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Ein Gefängnis. (Archivbild) - unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Im US-Bundesstaat Massachusetts könnten Häftlinge schon bald vorzeitig entlassen werden.
  • Dafür müssten sie Organe oder Knochenmark spenden.
  • Ein entsprechender Gesetzesentwurf muss jedoch erst verabschiedet werden.
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Straftäter können unter bestimmten Umständen vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen werden. Häftlinge im US-Bundesstaat Massachusetts spenden dafür künftig Organe oder Knochenmark. Das zumindest sieht ein entsprechender Gesetzesvorschlag vor, der jedoch erst verabschiedet werden muss.

Sofern das Gesetz durchkommt, können Insassen ihre Haftstrafe um mindestens 60 und höchstens 365 Tage verkürzen. Dazu würde ein Ausschuss gebildet, der für die Überwachung des «Organ- und Knochenmark-Spendeprogramm» zuständig wäre, schreibt der «Guardian».

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Ein Behälter zum Transport von Organen.
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Spenden Häftlinge im US-Bundesstaat Massachusetts Organe oder Knochenmark, könnten sie bis zu einem Jahr vorher entlassen werden. Das sieht der Gesetzesentwurf vor. (Symbolbild)
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Doch es besteht die Sorge vor unzureichender medizinischer Versorgung in der Haftanstalt. (Symbolbild)

Dieser entscheide einerseits über die Zulassungsbedingungen für inhaftierte Personen. Zudem werde über die «Menge an Knochenmark und Organen» entschieden, die gespendet werden müsse, um die Strafe umzuwandeln.

Sorge vor Nötigung der Häftlinge

Judith Garcia, demokratische Abgeordnete, ist Mitbegründerin des Gesetzesentwurfs. Dieser würde «die körperliche Autonomie inhaftierter Menschen wiederherstellen», wird sie zitiert.

Momentan gibt es in vielen US-Gefängnissen gar keine Möglichkeit zur Organ- und Knochenmarkspende. Andererseits sind Organspenden durch Häftlinge nur dann möglich, wenn der Empfänger ein unmittelbares Familienmitglied ist.

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Mit dem neuen Gesetz soll auch das Problem der langen Wartelisten für eine Organtransplantation angegangen werden. Denn laut dem «United Network for Organ Sharing» warten rund 100'000 Menschen auf eine Organspende.

Doch nicht alle finden den Gesetzesentwurf eine gute Sache. Es besteht die Sorge, dass Gefängnisinsassen dazu genötigt werden könnten. Hinzu komme eine unzureichende medizinische Versorgung in der Haftanstalt.

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