Schon in den vergangenen Wochen mahnte Frankreichs Regierung mantraartig vor einem Wiederaufflammen der Corona-Epidemie. Die Zahlen steigen rasant an.
Die Maske ist mittlerweile in ganz Paris Pflicht - doch in Frankreich steigen die Zahlen weiter kräftig an. Foto: Thomas Coex/AFP/dpa
Die Maske ist mittlerweile in ganz Paris Pflicht - doch in Frankreich steigen die Zahlen weiter kräftig an. Foto: Thomas Coex/AFP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frankreichs Regierung warnt vor einem Wiederaufflammen der Corona-Epidemie.
  • Die Lage spitzt sich mit mehr als 7000 Corona-Infektionen in einem Tag weiter zu.

Das Gesundheitsministerium sprach von einem «exponentiellen» Anstieg. Auch in Krankenhäusern und auf den Intensivstationen steige die Zahl der Patientinnen und Patienten wieder an. Gleichzeitig treten immer schärfere Regelungen bei der Maskenpflicht in Kraft. Präsident Emmanuel Macron warnte angesichts der steigenden Zahlen vor Grenzschliessungen innerhalb Europas.

In den vergangenen 24 Stunden seien 7379 neue Fälle gezählt worden, meldete das Gesundheitsministerium am Freitagabend. Am Vortag waren es mehr als 6000, davor mehr als 5000. «Die Dynamik des Fortschreitens der Epidemie ist exponentiell», hiess es. Seit einigen Wochen steigen die Fallzahlen im ganzen Land an - die Lage ist allerdings regional unterschiedlich.

21 Départements im Land als Risikogebiete klassifiziert

Die Regierung hat 21 Départements im Land als Risikogebiete klassifiziert. Dort herrscht erhöhte Ansteckungsgefahr. Diese sogenannten roten Zonen liegen vorwiegend - aber nicht ausschliesslich - an der Mittelmeerküste und rund um die Hauptstadt Paris. Für die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur am Mittelmeer wie auch für den Grossraum Paris gilt eine Reisewarnung der Bundesregierung.

Emanuel Macron
Der französische Staatschef Emanuel Macron. - dpa

Macron betonte erneut, dass generelle Grenzschliessungen nicht der richtige Weg seien, um die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Schliessung von Grenzen zwischen zwei Ländern mache keinen Sinn, wenn es Gebiete mit aktiver Virus-Zirkulation gebe. «Lassen Sie uns in dieser Frage nicht die Fehler von März wiederholen», warnte er. Er erinnerte an die zahlreichen Grenzgänger, die von generellen Reise-Beschränkungen betroffen wären.

«Ich glaube, es gibt noch viel zu tun, um die Koordinierung zu verbessern», so Macron. Wichtig sei es, Risikogebiete zu identifizieren und regional gegen die Verbreitung des Virus vorzugehen.

Maskenpflicht unter freiem Himmel

Frankreich versucht unterdessen mit verschärften Massnahmen gegen die Epidemie vorzugehen. Seit Freitag gilt in ganz Paris und den angrenzenden Départements eine Maskenpflicht unter freiem Himmel. Ab Samstag gibt es auch strengere Regeln im an Deutschland grenzenden Département Bas-Rhin.

Die Regierung betonte zuletzt immer wieder, landesweite Ausgangsbeschränkungen vermeiden zu wollen. Wichtig sei es, in sogenannten Clustern entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Frankreich zählt seit Beginn der Epidemie mehr als 30'500 Tote.

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