Corona-Lage in Tunesien ist ernst
Das Gesundheitsministerium von Tunesien schätzt die Corona-Lage im Land ernst ein. Schuld daran ist die steigende Zahl der Neuinfektionen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahl der Neuinfektionen in Tunesien stieg in den letzten Tagen an.
- Das Gesundheitsministerium schätzt die Lage als ernst ein.
- Die Regierung verschärft die Schutzmassnahmen nach einer ersten Lockerung erneut.
Die Corona-Lage in Tunesien ist nach Einschätzung des Gesundheitsministeriums wegen steigender Infektionszahlen «ernst» und «gefährlich». Es gebe bei den Bürgern generell das Gefühl, dass die Pandemie vorbei sei. So der Direktor für öffentliche Gesundheit, Taher Guergueh, am Montag gegenüber dem tunesischen Sender Shems FM und warnte: «Wenn wir nicht aufpassen und die Anweisungen des Gesundheitsministeriums und wissenschaftlichen Ausschusses nicht umgesetzt werden, werden wir vor Problemen stehen.»
Die Regierung hatte zu Beginn der Pandemie strikte Massnahmen erlassen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. Diese wurden nach der Eindämmung des Virus aber wieder gelockert. An Stränden und im öffentlichen Nahverkehr der Hauptstadt Tunis wird aktuell nur vereinzelt Mund- und Nasenschutz getragen.
Tunesien verschärft Massnahmen
Wegen der jüngsten Entwicklungen wurden Massnahmen regional wieder verschärft. So schlossen die Behörden im Bezirk Gabes im Süden Tunesiens Moscheen und Wochenmärkte nach Ausbrüchen wieder. Das Verteidigungsministerium richtete ein Feldkrankenhaus für die Behandlung Infizierter ein.
Bislang hat Tunesien 2107 Corona-Fälle und 54 Tote gemeldet. Zwar sind die Zahlen kleiner als in anderen Ländern der Region, doch ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zuletzt gestiegen. Tunesien wird vom Robert Koch-Institut nicht als Risikogebiet geführt.
