Das Kreuzfahrtschiff «Ruby Princess», das trotz mehrerer Coronavirus-Verdachtsfälle tausende Passagiere im Hafen von Sydney von Bord gehen liess, hat Australien am Donnerstag verlassen.
«Ruby Princess» verlässt Australien
«Ruby Princess» verlässt Australien - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittlungen zu Landgang zahlreicher infizierter Passagiere dauern an.

Besatzungsmitglieder winkten, als das Schiff den Hafen von Kembla rund 80 Kilometer südlich von Sydney verliess. Das Schiff soll Medienberichten zufolge nun in die philippinische Hauptstadt Manila unterwegs sein. In Australien gehen derweil die Ermittlungen zu den Vorgängen weiter.

Die australische Polizei ermittelt gegen den Betreiber Carnival Australia wegen der Umstände, die dazu geführt hatten, dass knapp 2700 Passagiere Mitte März in Sydney von Bord gegangen waren, obwohl einige von ihnen Grippesymptome aufwiesen. Bei hunderten von ihnen wurde später die Diagnose Covid-19 gestellt, mindestens 19 starben an der durch das neuartige Coronavirus verursachten Lungenkrankheit.

Knapp 200 Besatzungsmitglieder wurden ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet, allerdings wurden nur die schwerer Erkrankten zur Behandlung an Land gebracht.

Für Kreuzfahrtschiffe galt bereits einige Tage vor dem Anlegen der «Ruby Princess» ein Andockverbot in Australien. Neben den strafrechtlichen Ermittlungen läuft auch eine unabhängige Untersuchung.

Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich in Australien zuletzt verlangsamt. Zuletzt stiegen die Neuinfektionen lediglich im einstelligen Bereich. Bislang wurden knapp 6700 Infektionen und 75 Todesfälle bestätigt.

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