China hat eine neue Zugverbindung in den Iran eröffnet. Über den Landweg wollen die beiden Länder Güter austauschen. Die Eröffnung der Strecke kommt nur wenige Tage, nachdem US-Präsident Donald Trump den Atomdeal mit dem Iran aufgekündigt hat.
Auch zwischen Shanghai und Moskau werden tonnenweise Güter mit dem Zug transportiert.
Auch zwischen Shanghai und Moskau werden tonnenweise Güter mit dem Zug transportiert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • China hat am Donnerstag eine neue Handelsroute in den Iran eröffnet.
  • Mit dem Zug sollen künftig tonnenweise Güter zwischen den Ländern ausgetauscht werden.
  • China hat zuvor den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran scharf kritisiert.
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Kurz nach dem Ausstieg von US-Präsident Donald Trump ​aus dem Atomabkommen mit Teheran hat China eine neue Zugverbindung in den Iran eröffnet. Der erste Güterzug der neuen Strecke startete am Donnerstag aus der nordchinesischen Stadt Bayannur​, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet.

Der mit 1150 Tonnen Sonnenblumenkernen beladene Zug soll die 8352 Kilometer lange Reise in die iranische Hauptstadt Teheran demnach in 15 Tagen zurücklegen, ein Zeitersparnis von mindestens 20 Tagen im Vergleich zum Seeweg.

Nach dem Ende der Sanktionen gegen Teheran hatten China und der Iran vor zwei Jahren vereinbart, den wechselseitigen Handel beider Länder in den kommenden zehn Jahren auf 600 Milliarden Dollar (rund 600 Mrd. Franken) mehr als zu verzehnfachen. Für Peking ist die Vernetzung mit dem Iran ein wichtiger Bestandteil seiner Neuen Seidenstrasse, ein gewaltiges ​Infrastrukturprojekt, in dessen Zuge neue Wirtschaftskorridore von China nach Europa und Afrika entstehen sollen.

China kritisiert USA nach Ausstieg aus Iran-Deal scharf

Peking hatte den Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran scharf kritisiert. Aussenamtssprecher Lu Kang bedauerte am Mittwoch in Peking die Entscheidung. Es sei ein multilaterales Abkommen, das der UN-Sicherheitsrat gebilligt habe. «Alle Seiten sollten es ernsthaft umsetzen.» Die Vereinbarung sei wichtig, um die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern sowie Frieden und Stabilität im Nahen Osten zu fördern. Es setze auch ein Beispiel für die Lösung von Krisen durch politische Mittel.

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