Für E-Autos ist Lithium bislang noch unersetzlich. Über die grössten Vorkommen verfügt weltweit unter anderem Chile. Die Regierung will die Kontrolle beim Abbau nun nicht mehr privaten Firmen überlassen.
Ein Auto fährt auf einer Strasse durch den Salar de Atacama in der Nähe der Lithiummine Albemarle in Chile.
Ein Auto fährt auf einer Strasse durch den Salar de Atacama in der Nähe der Lithiummine Albemarle in Chile. - Rodrigo Abd/AP

Die chilenische Regierung will den Abbau des für E-Autos wichtigen Rohstoffs Lithium stärker kontrollieren.

Alle Privatunternehmen, die in Chile Lithium fördern wollten, müssten künftig mit dem Staat zusammenarbeiten, kündigte Präsident Gabriel Boric bei der Vorstellung der Nationalen Lithium-Strategie in der Nacht zum Freitag (Ortszeit) an.

In neuen Gemeinschaftsunternehmen könnten Privatfirmen maximal einen Anteil von 49,9 Prozent haben. «Chile verfügt über eines der grössten Lithium-Vorkommen der Welt. Wir können uns nicht erlauben, keinen Nutzen daraus zu ziehen», sagte der Staatschef.

Derzeit bauen die Privatunternehmen SQM und Abemarle im einzigen aktiven chilenischen Abbaugebiet Salar de Atacama Lithium ab. Ihre Verträge laufen 2030 und 2043 aus. Die Regierung strebt allerdings an, die Verträge bereits vor dem Ablauf nachzuverhandeln und die Kontrolle über den Abbau zu übernehmen.

Chile verfügt über eine der grössten Lithium-Reserven der Welt und lag bei der Produktion im vergangenen Jahr nach Australien an zweiter Stelle. Lithium wird unter anderem beim Bau von Elektrofahrzeugen benötigt. Die Ionen aus den Salzen des Alkalimetalls sind für den Transport der elektrischen Ladung in den meisten modernen Hochleistungsakkus unerlässlich. In den kommenden 35 Jahren könnte sich einer Studie zufolge die Nachfrage nach Lithium verfünffachen.

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