Der wegen seiner Umweltpolitik international heftig kritisierte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat die Gründung eines «Amazonas-Rates» angekündigt.
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Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Brasiliens Präsident: Gremium soll für «Schutz» des Gebiets zuständig sein.

Das neue Regierungsgremium solle die Aktivitäten der Ministerien zum «Schutz» des Amazonasgebiets und zur Förderung der dortigen «nachhaltigen Entwicklung» koordinieren, erklärte der ultrarechte Staatschef am Dienstag über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Geleitet werden soll das Gremium von Vizepräsident Hamilton Mourão.

Bolsonaro kündigte auch die Gründung einer Umwelt-Einsatztruppe an, die den Regenwald beschützen soll. Umweltminister Ricardo Salles sagte, es sollten grössere Verbände von Sicherheitskräften in das Amazonasgebiet entsandt werden, um gegen illegale Abholzungen vorzugehen.

Die Ankündigungen der brasilianischen Regierung zum Schutz des Regenwaldes kommen kurz vor der erwarteten Vorlage eines Gesetzentwurfs, mit dem sie Naturschutzgebiete und indianische Territorien für Bergbau- und Energieunternehmen öffnen will. Bolsonaro will damit ein Wahlkampfversprechen umsetzen.

Die Vernichtung des Amazonas-Regenwaldes hat seit Bolsonaros Amtsantritt vor einem Jahr drastisch zugenommen. Laut kürzlich veröffentlichten Daten des brasilianischen Instituts für Weltraumforschung stieg die Entwaldung in dem Gebiet im vergangenen Jahr um 85 Prozent im Vergleich zu 2018. Insgesamt wurden demnach 9166 Quadratkilometer Amazonaswald vernichtet. Das war die grösste vernichtete Waldfläche in dem Gebiet seit fünf Jahren.

Der Amazonaswald hat für den Schutz des Erdklimas zentrale Bedeutung. Er gilt als «grüne Lunge» des Planeten.

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