Bessere Lebensbedingungen für Australiens Ureinwohner noch nicht erreicht
Die Lebensbedingungen der Ureinwohner sind in Australien immer noch deutlich schlechter als für die übrige Bevölkerung.

Das Wichtigste in Kürze
- Regierungschef: Nur zwei von sieben Regierungszielen erfüllt.
Das vor mehr als zehn Jahren gegebene Versprechen, «die Lücke zu schliessen», sei immer noch nicht erreicht, räumte Premierminister Scott Morrison am Donnerstag im Parlament ein. Nur zwei von sieben Zielen, um Wohlstand, Gesundheit und Wohlergehen der Ureinwohner zu verbessern, seien erreicht: Fortschritte gebe es bei der frühkindlichen Bildung und der Qualifikation für weiterführende Schulen.
Er wolle, dass die Kinder der Ureinwohner «die selben Möglichkeiten wie alle anderen Kinder haben, die in Australien aufwachsen», sagte der Regierungschef. Dies treffe jedoch nicht zu. «Es war nie so, und ich weiss nicht, wann es so sein wird.»
Seine Regierung werde den Plan, die Gerechtigkeitslücke zu schliessen, weiter verfolgen und dabei den Schwerpunkt auf die Bildung legen, kündigte der Premierminister an. Bildung sei der «Schlüssel zu einem guten Leben».
Die Ureinwohner machen rund drei Prozent der Gesamtbevölkerung von 25 Millionen Menschen aus und sind die am meisten benachteiligte Gruppe. Die Arbeitslosigkeit unter den Aborigines ist drei bis vier mal so hoch wie im nationalen Durchschnitt. Die Selbstmordrate unter Aborigine-Kindern ist laut Statistikbehörde fünfmal so hoch wie in der übrigen Bevölkerung.
Auf den Tag genau vor elf Jahren hatte sich der damalige australische Regierungschef Kevin Rudd in einer historischen Rede bei den Ureinwohnern für in der Vergangenheit begangenes Unrecht entschuldigt.