Berichte: Israels Ex-Militäranwältin festgenommen
Die ehemalige Militäranwältin Israels wurde festgenommen. Die Veröffentlichung des Missbrauchsvideos könnte Behinderung eines Ermittlungsverfahrens sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die ehemalige israelische Militäranwältin wurde nach ihrem Rücktritt festgenommen.
- Sie gab zu, das Missbrauchsvideo aus einem Militärlager geleakt zu haben.
- Ihr wird deshalb die Behinderung des Ermittlungsverfahrens vorgeworfen.
Israels bisherige oberste Militäranwältin, Jifat Tomer-Jeruschalmi, ist im Zusammenhang mit der Affäre um ein geleaktes Video aus dem berüchtigten Militärlager Sde Teiman Medienberichten zufolge von der Polizei festgenommen worden.
Das Video soll die Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen zeigen. Tomer-Jeruschalmi werde Behinderung des Ermittlungsverfahrens vorgeworfen, meldeten israelische Medien. Sie hatte am Freitag ein Rücktrittschreiben eingereicht, in dem sie Berichten zufolge die Verantwortung für das Weiterleiten des Videos übernommen haben soll.
Auch ehemaliger Chefankläger des Militärs in Gewahrsam
Demnach soll sie der Veröffentlichung des Clips zugestimmt haben, weil sie «der falschen Propaganda gegen die Militärjustizbehörde entgegentreten» wollte. Wie israelische Medien in der Nacht weiter berichteten, sei auch der ehemalige Chefankläger des Militärs von der Polizei in Gewahrsam genommen. Auch er stehe im Verdacht der Strafvereitelung.

Die Polizei hatte Ermittlungen eingeleitet, um zu klären, ob Mitarbeiter der Militärstaatsanwaltschaft an der Veröffentlichung des Videos beteiligt waren. Die Aufnahmen einer Überwachungskamera sollen die schwere Misshandlung eines Terroristen der islamistischen Hamas durch Soldaten zeigen.
Dies ist aber nicht eindeutig sichtbar, weil die Soldaten mit Schutzschilden eine Art Mauer bilden. Medien zufolge musste der Mann im Spital behandelt werden.
Fünf Reservisten sind deshalb angeklagt worden. Vorwürfe, der Gefangene sei auch sexuell missbraucht worden, wiesen die Anwälte scharf zurück.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht in der Veröffentlichung des Videos den «möglicherweise schlimmsten Anschlag» auf Israels Image seit der Staatsgründung. Er kündigte eine unabhängige Untersuchung an.












