Laut einem Polizisten wurden bei einem IS-Angriff in Palma auch Ausländer umgebracht. Zwölf weisse Männer wurden vor einem Hotel geköpft.
Islamischer Staat
Die Flagge der IS-Terrormiliz (Symbolbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Angriff der IS auf Palma wurden laut einem Polizisten auch Ausländer getötet.
  • Die zwölf Männer wurden demnach in einem Hotel gefesselt und geköpft.
  • Die Nationalität der Opfer ist nicht bekannt.

Bei dem Angriff von Extremisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf die nordmosambikanische Küstenstadt Palma sind nach Angaben eines Polizisten auch zwölf Weisse umgebracht worden. Die Männer seien in dem Hotel Amarulla Lodge von den Angreifern gefesselt und dann geköpft worden, sagte der örtliche Polizist Pedro da Silva Negro dem portugiesischen TV-Sender RTP.

«Es waren Weisse, deshalb wohl Ausländer», sagte er. Welcher Nationalität die Opfer waren, wisse er nicht. Er habe die Leichen im Garten der Hotelanlage vergraben lassen, sagte der Polizist und zeigte auf einen Bereich frisch aufgewühlter Erde.

Angreifer stärker als Sicherheitstruppe des Hotels

In dem Hotel hätten zurzeit des Angriffs viele Ausländer gewohnt, und andere seien nach Beginn des Angriffs dorthin geflüchtet, weil sie es für sicherer hielten, berichtete da Silva. Das Hotel habe zwar eine eigene Sicherheitstruppe gehabt, aber die Angreifer seien viel stärker gewesen. RTP zeigte Bilder des völlig verwüsteten und teilweise ausgebrannten Hotels.

IS
Der IS hatte 2014 grosse Regionen im Irak und in Syrien überrannt und dort ein selbst ernanntes «Kalifat» ausgerufen. - Keystone

Palma im Norden des südostafrikanischen Landes war am 24. März von Extremisten überfallen worden. In der Region ist das Mineralölunternehmen Total an einem knapp 17 Milliarden Euro teuren Flüssiggasprojekt beteiligt. Der Konzern hatte gut 1000 Mitarbeiter in Sicherheit gebracht.

IS-Kämpfer übernahmen die Kontrolle

Die Terrormiliz hatte in einem Bekennerschreiben betont, IS-Kämpfer hätten die Kontrolle über die Stadt übernommen und 55 Sicherheitskräfte getötet. Inzwischen haben Regierungstruppen die Stadt, aus der fast alle Bewohner geflüchtet sind, wiedererobert.

In der Provinz Cabo Delgado verüben islamistische Rebellen seit 2017 immer wieder brutale Angriffe. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge wurden mehr als 530 000 Menschen vertrieben. Die Rebellion hat Experten zufolge ihre Wurzeln in den Missständen und Klagen der Bewohner der Region, die sehr arm ist und jahrelang von der Regierung vernachlässigt wurde.

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