Flüchtlingskrise in Mosambik: 100'000 auf der Flucht
Zunehmende Angriffe durch islamistische Gruppen treiben fast 100'000 Menschen im Norden Mosambiks zur Flucht.

Im Norden Mosambiks sind in den vergangenen zwei Wochen wegen zunehmender Angriffe auf Dörfer fast 100'000 Menschen geflüchtet. Dies teilte Xavier Creach, der Vertreter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in dem südostafrikanischen Land, mit.
Seit 2017 leidet der Norden Mosambiks unter Angriffen islamistischer Gruppen, vor allem in der Provinz Cabo Delgado. Armut, politische Vernachlässigung und Spannungen in der Region haben zum Erstarken islamistischer Gruppen beigetragen.
Der Konflikt wird durch grosse Gasprojekte vor Ort verschärft. Die Menschen leiden zusätzlich an Naturkatastrophen und Krankheitsausbrüchen. Die Stabilisierung ist trotz ausländischer Militärhilfe bislang nicht gelungen.
Humanitäre Helfer überlastet
In diesem Jahr hat sich die Sicherheitslage erneut deutlich verschärft. Die Angriffe haben sich von Cabo Delgado in die Nachbarprovinz Nampula ausgebreitet. Nach UN-Schätzungen sind seit Juli mindestens 300'000 Menschen vertrieben worden, seit 2017 waren es mehr als 1,3 Millionen.
Geflüchtete berichteten von mehrfachen nächtlichen Angriffen durch bewaffnete Gruppen und von niedergebrannten Häusern, sagte Creach in einer Videoschalte aus Eráti. «Viele Zivilisten sind getötet worden, manche wurden sogar geköpft.»
Humanitäre Helfer und die Kommunen, die Geflüchtete aufnehmen, seien überlastet, so der UN-Vertreter. In den überfüllten Unterkünften komme es zu sexueller Gewalt. Zudem seien die Helfer mit vielen Kindern konfrontiert, die auf der Flucht von ihren Eltern getrennt worden seien.













