Terrorismus

Oppositionsführer in Mosambik wegen Terrorismus angeklagt

Keystone-SDA
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Mosambik,

Mosambiks Staatsanwaltschaft hat Oppositionsführer Venâncio Mondlane wegen Anstiftung zum Terrorismus und weiterer Straftaten angeklagt.

Mondlane
Seit gut neun Monaten ruft Mondlane die Bürger des südostafrikanischen Landes immer wieder zu landesweiten Protesten und Streiks auf. (Archivbild) - keystone

Die mosambikanische Staatsanwaltschaft hat Oppositionsführer Venâncio Mondlane der Anstiftung zum Terrorismus angeklagt. Mondlane, der nach Wahlen im vergangenen Oktober zahlreiche landesweite Proteste gegen das Ergebnis organisierte, wird ausserdem öffentliche Verherrlichung von Straftaten, Anstiftung zum kollektiven Ungehorsam sowie öffentliche Anstiftung zu Straftaten vorgeworfen.

Mondlane kandidierte damals für das Präsidentenamt. Er wirft Wahlsieger Präsident Daniel Chapo Wahlmanipulation vor. Mondlane war die Anklage eigenen Angaben zufolge am Dienstag während einer 30-minütigen Sitzung mit der Generalstaatsanwaltschaft verlesen worden. Er sei unschuldig und werde die Vorwürfe anfechten, erklärte der 51-Jährige gegenüber Journalisten in der Hauptstadt Maputo.

Mondlanes Reaktion auf die Vorwürfe

«Ich habe dieser Nation einen grossen Dienst erwiesen», sagte Mondlane in Bezug auf die von ihm organisierten Proteste. «Wir haben die Maske des Betrugs entfernt und den extremen Widerstand gegen ein diktatorisches Regime aufgenommen, das sich auf Waffen, Morde und Entführungen stützt».

Seit gut neun Monaten ruft Mondlane die Bürger des südostafrikanischen Landes immer wieder zu landesweiten Protesten und Streiks auf, die regelmässig in Gewalt, Plünderungen und Verhaftungen enden. Nach Angaben der zivilgesellschaftlichen Organisation Plataforma Decide kamen bei Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten bislang etwa 400 Menschen ums Leben.

Präsident Chapo gehört der Regierungspartei Frelimo an, die seit 50 Jahren die ehemalige portugiesische Kolonie regiert. Erst seit 1994 finden in Mosambik regelmässige Wahlen statt. Viele der rund 35 Millionen Einwohner des Landes leiden unter Armut und Misswirtschaft sowie den Auswirkungen des Klimawandels.

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