Drei Männer, darunter ein ehemaliger Minister, wurden in Benin wegen eines geplanten Staatsstreichs festgenommen.
Benins Präsident Patrice Talon
Benins Präsident Patrice Talon. (Archivbild) - AFP

Im westafrikanischen Küstenstaat Benin sind drei Männer wegen eines angeblich geplanten Staatsstreichs festgenommen worden. Der frühere Sportminister Oswald Homeky soll Bargeld in Höhe von umgerechnet mehr als 2,2 Millionen Schweizer Franken (1,5 Milliarden CFA-Francs) an den Kommandeur der Leibgarde des Präsidenten übergeben haben. Dies sagte Staatsanwalt Mario Mètonou.

Die Männer seien bei der Übergabe von sechs Säcken voller Banknoten in der Nacht zum 24. September festgenommen worden. Das Geld soll vom Geschäftsmann Olivier Boko stammen, der ebenfalls festgenommen wurde.

Versuchter Putsch mit Bestechungsgeldern?

Boko und Homeky sollen damit versucht haben, das Einverständnis des Kommandeurs für einen angeblich für den 27. September geplanten Putsch zu gewinnen. Boko gilt als Vertrauter des Präsidenten und will für dessen Nachfolge kandidieren. Benins Präsident Patrice Talon hat angekündigt, nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit 2026 nicht erneut anzutreten.

Politiker und Geschäftsleute versuchen nun, sich ihrerseits in Stellung zu bringen. Benin ist ein Küstenstaat in Westafrika mit rund 14,5 Millionen Einwohnern. Der Unternehmer Talon regiert seit 2016.

Politische Unruhen und Staatsstreiche in Afrika

Während Reformen, Infrastrukturprojekte und Investitionen zu einem Aufschwung in der seit 1960 unabhängigen früheren französischen Kolonie geführt haben, leben viele Menschen weiter in Armut. Talon wird zudem vorgeworfen, die Opposition geschwächt und politische Freiheiten eingeschränkt zu haben.

Staatsstreiche häufen sich seit einigen Jahren in West- und Zentralafrika. Mali, Burkina Faso, der Niger, Guinea, der Tschad und Gabun haben seit 2020 verfassungsfeindliche Machtübernahmen des Militärs erlebt. In mehreren weiteren Staaten gab es Putschversuche.

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