Australien strikt gegen Teilnahme Putins am G20-Gipfel auf Bali
Das Wichtigste in Kürze
- Die russische Botschafterin in Jakarta, Ljudmila Worobjowa, hatte am Mittwoch erklärt, Putin plane, an dem Treffen teilzunehmen.
Australien ist strikt gegen eine Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali Ende Oktober. «Die Idee, mit Wladimir Putin - den die Vereinigten Staaten bereits wegen Kriegsverbrechen in der Ukraine anprangern - an einem Tisch zu sitzen, geht für mich einen Schritt zu weit», sagte Premierminister Scott Morrison am Donnerstag in Melbourne. Seine Bedenken habe er auch schon der indonesischen Regierung mitgeteilt. Der südostasiatische Inselstaat hat derzeit den G20-Vorsitz.
Die russische Botschafterin in Jakarta, Ljudmila Worobjowa, hatte am Mittwoch erklärt, Putin plane, an dem Treffen teilzunehmen.
«Es hängt von der Lage ab. Er (Putin) hat aber die Absicht, zum G20-Treffen zu kommen», sagte sie. Aus dem Kreml in Moskau hiess es wenig später, es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. «Natürlich hat sich die Lage im Weltgeschehen dramatisch und einschneidend verändert. Deshalb muss das alles natürlich neu ausgearbeitet werden», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. In einzelnen westlichen Staaten gibt es Überlegungen, das Land nach dem Angriff auf die Ukraine von der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auszuschliessen.
Morrison betonte weiter, es müsse sichergestellt werden, dass der Gipfel für Indonesien erfolgreich sei und die Herausforderungen der Region im Indopazifik im Mittelpunkt stünden. «Aber dafür müssen wir Leute im Raum haben, die nicht in andere Länder einmarschieren.» Einen möglichen Boykott Australiens im Fall einer Teilnahme Putins schien Morrison aber Medien zufolge auszuschliessen.