Armee nimmt mit Israelin verheirateten Palästinenser fest
Israels Armee hat bestätigt, dass kürzlich ein herzkranker Palästinenser, der mit einer jüdischen Israelin verheiratet ist, vorübergehend festgenommen wurde.
Israels Armee hat einen Bericht bestätigt, wonach Soldaten kürzlich einen herzkranken Palästinenser, der mit einer jüdischen Israelin verheiratet ist, zeitweise festgenommen und verhört haben.
Der Mann sei vier Tage lang «ohne Verdacht oder Haftbefehl» festgehalten worden, berichtete die israelische Zeitung «Haaretz». Zeitweise soll er auch mit Handschellen gefesselt gewesen sein.
Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, der Mann sei in der vergangenen Woche in einem Dorf im Westjordanland festgenommen worden.
Armee entdeckt unterirdische Struktur
Die Armee habe dort nach Waffen gesucht und dabei eine «unbekannte unterirdische Infrastruktur unter dem Haus des im Bericht erwähnten Verdächtigen» gefunden. Laut «Haaretz» sagte der Palästinenser, es handle sich dabei um eine Abwassergrube.
Dem Bericht zufolge besuchte der Palästinenser, der mit seiner Frau und seinem Sohn in der israelischen Wüstenstadt Beerscheva lebt, Verwandte in dem Ort im Süden des Westjordanlands.
Oberstes Gericht erwirkte laut Bericht Freilassung
Der Mann sagte der «Haaretz», er sei zeitweise mit Handschellen gefesselt gewesen. Zudem seien ihm die Augen verbunden worden. Soldaten hätten ihn auch beschimpft.
«Häftlinge werden in ihren Zellen grundsätzlich nicht mit Handschellen gefesselt, ausser in Einzelfällen, in denen aufgrund eines hohen Risikos, das von dem Häftling ausgeht, Handschellen verwendet werden», teilte die Armee mit.
Sie liess offen, ob nach ihrer Einschätzung von dem Betroffenen ein hohes Risiko ausging. Das Oberste Gericht erwirkte dem Medienbericht zufolge schliesslich die Freilassung des Palästinensers und forderte eine Aufklärung des Vorfalls.
Die «Haaretz» berichtete weiter, der Mann habe einen angeborenen Herzfehler. Die israelische Armee bestätigte, dass bei einer medizinischen Untersuchung «gesundheitliche Probleme» bei ihm festgestellt worden seien. Er sei deshalb in eine Klinik gebracht worden. Dort soll er dem Bericht zufolge an sein Bett gefesselt worden sein.
