Argentinien: Paar gibt Raubkunst-Gemälde aus Nazi-Zeit zurück
Ein Paar aus Argentinien hat ein Nazi-Raubkunst-Gemälde zurückgegeben. Das Werk war Jahrzehnte verschwunden und wurde nach einer Immobilienanzeige entdeckt.

Das Kunstwerk «Porträt einer Dame» des italienischen Malers Giuseppe Ghislandi kehrte nach Jahrzehnten zurück zu den Behörden. Ermittlungen hatten das Bild in Mar del Plata, Buenos Aires, aufgespürt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Das Paar, Nachfahren eines Nazi-Funktionärs, steht nun unter Hausarrest, berichtet «Deutschlandfunk».
Argentinien: Spurensuche auf dem Kunstmarkt
Das Bild stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde während der Besatzung der Niederlande von Nationalsozialisten geraubt. Es gehörte einst dem jüdischen Galeristen Jacques Goudstikker.
Friedrich Kadgien, enger Vertrauter von Hermann Göring, brachte das Werk nach dem Krieg nach Argentinien, wie die «Tagesschau» berichtet.
Entdeckt wurde das Gemälde zufällig in einer Immobilienanzeige, in der das Kunstwerk über einem Sofa zu sehen war. Erst nach mehreren Hausdurchsuchungen wurde das Bild von den Behörden gefunden.
Ermittlungen und Experteneinschätzung
Die Fahndung dauerte mehrere Tage und umfasste verschiedene Durchsuchungen. Experten betonen laut «BR», dass solche Restitutionsfälle bis heute für Gerechtigkeit sorgen und internationale Aufmerksamkeit erzeugen.
Die argentinische Polizei bestätigte, dass gegen das Paar wegen des Verdachts auf Hehlerei und Besitz von Raubkunst ermittelt wird.