2015 kam es in Mali zu einem Anschlag auf ein Restaurant. Vor Gericht meinte der Angeklagte nun, dass es sich dabei um «Rache» für eine Karikatur.
Fawaz Ould Ahmed
Fawaz Ould Ahmed ist in Mali angeklagt. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Mali kam es im Jahr 2015 zu einem Anschlag auf eibn Restaurant.
  • Der Angeklagte Fawaz Ould Ahmed meinte, er sei stolz auf den Anschlag.
  • Es habe sich dabei um «Rache» für eine «Charlie Hebdo»-Karikatur gehandelt.

Ein Anschlag in Mali in 2015 war laut eines mauretanischen Dschihadisten die «Rache» für zuvor veröffentlichte Mohammed-Karikaturen in «Charlie Hebdo». Der Angeklagte Fawaz Ould Ahmed sagte am Mittwoch vor Gericht: Er und die Dschihadistengruppe Al-Murabitun seien stolz auf den Anschlag. Bei der Attacke waren fünf Menschen getötet worden, darunter ein Franzose und ein Belgier.

Der Anschlag im März 2015 richtete sich gegen das bei westlichen Gästen beliebte Restaurant «La Terrasse» in Bamako. Ould Ahmed soll die Opfer mit einer Kalaschnikow erschossen haben. Die Attacke sei «Rache im Namen des Propheten» gewesen, sagte er vor Gericht.

Tödlicher Anschlag auf «Charlie Hebdo»

Die Satirezeitung «Charlie Hebdo» war wegen der umstrittenen Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen im Januar 2015 selbst das Ziel eines tödlichen Anschlags: Islamistische Attentäter töteten in den Redaktionsräumen in Paris zwölf Menschen. Nach dem Anschlag ging eine Welle der Solidarität mit dem Bekenntnis «Je suis Charlie» um die Welt.

Charlie Hebdo
Nach dem Anschlag auf die «Charlie Hebdo»-Redaktion 2015 reagierten Menschen weltweit mit dem Slogan «Je suis Charlie». - Keystone

«Wir, wir sind nicht Charlie», sagte der mauretanische Angeklagte,vor Gericht. Er wird auch für einen Anschlag auf das Hotel Radisson Blu in Bamako im November 2015 verantwortlich gemacht. «Leider ist es noch nicht vorbei, es geht noch weiter.» Dies fügte er wohl mit Blick auf das jüngste Bekenntnis von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu Meinungsfreiheit und Karikaturen hinzu.

Proteste gegen Frankreich wegen Bekenntnis zu Meinungsfreiheit

Mitte Oktober war bei Paris der Geschichtslehrer Samuel Paty von einem Russen tschetschenischer Herkunft enthauptet worden. Dies, weil er seinen Schülern Mohammed-Karikaturen gezeigt hatte, um das Thema Meinungsfreiheit zu illustrieren. Macron legte nach der Ermordung des Lehrers ein deutliches Bekenntnis zur Meinungsfreiheit ab.

In Bangladesch und anderen Ländern gab es daraufhin Proteste gegen Frankreich. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief zum Boykott französischer Waren auf.

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