Pakistan habe vier afghanische Dörfer bombardiert, heisst es von Taliban-Seite. Überprüfen lässt sich das aber nicht.
Offenbar beflügelt von der Übernahme haben die Taliban ihre Angriffe im pakistanischen Teil des Stammesgebiets ausgeweitet. (Archivbild)
Offenbar beflügelt von der Übernahme haben die Taliban ihre Angriffe im pakistanischen Teil des Stammesgebiets ausgeweitet. (Archivbild) - Hussein Malla/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan sollen mindestens 40 Personen ums Leben gekommen sein.
  • Pakistan soll dafür verantwortlich sein.
  • Pakistan und Afghanistan stehen seit der Übernahme der Taliban im Konflikt.

In der Provinz Khost habe das Nachbarland in der Nacht zum Samstag vier Dörfer aus der Luft bombardiert. Das berichtete ein Vertreter der Taliban, die seit August in Afghanistan wieder an der Macht sind. Dabei seien mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen, auch Kinder. Zudem gebe es mindestens 20 Verletzte.

Die Aussagen konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Aus Pakistan gab es dazu zunächst keinen Kommentar.

Auch in der afghanischen Grenzprovinz Kunar berichteten die Taliban von fünf Zivilisten, die bei Angriffen getötet worden seien. Pakistanische Streitkräfte hätten tagelang mehrere Distrikte mit schwerer Artillerie beschossen. Das sagte der Provinzchef des Informations- und Kulturministeriums, Najibullah Hanif, der Deutschen Presse-Agentur.

Grenzregion bei Pakistan seit Taliban-Übernahme besonders unsicher

Am Freitag waren sieben pakistanische Soldaten bei einem Hinterhalt in der an Khost grenzenden pakistanischen Region Nordwasiristan getötet worden. Pakistans neuer Premierminister Shehbaz Sharif hatte deshalb Vergeltung angekündigt.

Die Region entlang der Grenze ist seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan besonders unsicher. Offenbar beflügelt von der Übernahme in Kabul haben die Taliban ihre Angriffe im pakistanischen Teil des Stammesgebiets ausgeweitet. Im November hatte sich die Führung in Islamabad mit ihnen auf eine temporäre Waffenruhe geeinigt. Im Dezember wurde diese aber wieder von den Taliban aufgekündigt.

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