Angriff auf Bildungsamt in Afghanistan: Mehr als 20 Menschen gefangen
Am Mittwochmorgen stürmte eine Gruppe die Bildungsbehörde der afghanischen Stadt Dschalalabad. Es sollen sich noch bis zu 30 Personen im Gebäude befinden.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwochmorgen stürmte eine bewaffnete Gruppe ein Bildungsamt in Dschalalabad.
- Im Gebäude sollen sich noch 20 bis 30 Personen befinden.
- Unklar ist, ob sie als Geiseln gehalten werden, oder ob sie sich verschanzen konnten.
In Afghanistan haben Angreifer bei einem Überfall auf das Bildungsamt der Stadt Dschalalabad nach Angaben eines Augenzeugen möglicherweise bis zu 30 Menschen als Geiseln genommen. Es handele sich um Angestellte und Besucher, sagte Sajed Wahidullah, ein Angestellter der Behörde, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. «Mein Vater ist auch dabei». Er selbst konnte entkommen.
Ob die 20 bis 30 Menschen in der Gewalt der Angreifer sind oder sich verschanzen konnten, wusste Wahidullah nicht zu sagen. Das Haus habe keinen Schutzraum. Ein Teil des Gebäudes stehe in Flammen.
Der Sprecher der Provinzregierung, Attaullah Chogiani, hatte zuvor von mindestens zwei Toten gesprochen. Fünf Menschen seien bisher verletzt in Kliniken gebracht worden. Die Gefechte seien aber noch im Gang. «Das kann noch dauern, weil wir wegen der Zivilisten in dem Haus langsam vorgehen müssen», sagte Chogiani. Bisher waren zwei Explosionen zu hören.
In das Gebäude eingedrungen
Eine Gruppe von bewaffneten Männern war gegen 9 Uhr Ortszeit in das Haus eingedrungen. Zu der Zahl der Angreifer und dazu, welcher Extremistengruppe sie angehören, gab es zunächst keine Informationen. In der Provinz Nangarhar an der pakistanisch-afghanischen Grenze sind sowohl die radikalislamischen Taliban als auch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aktiv.
Dschalalabad wird seit Monaten von Anschlägen geschüttelt. Vor allem der IS greift immer wieder Einrichtungen der Regierung an. Erst am Dienstag waren bei einem Anschlag des IS auf einen Sicherheitsposten in der Stadt mindestens zwölf Menschen getötet worden, darunter viele Zivilisten.