Am Freitag hatten ecuadorianische Sicherheitsbeamte in der mexikanischen Botschaft den früheren Vize Ecuadors festgenommen. Das Vorgehen wird scharf kritisiert.
Ein Unterstützer des ehemaligen ecuadorianischen Vizepräsidenten Jorge Glas protestiert, als ein Militärfahrzeug diesen aus der Haftanstalt transportiert, in der er nach seiner Festnahme in der mexikanischen Botschaft in Quito, Ecuador, am Samstag, den 6. April 2024, festgehalten wurde. - keystone

Die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) hat die Festnahme von Ecuadors früherem Vizepräsidenten Jorge Glas in der mexikanischen Botschaft in Quito kritisiert. «Das Generalsekretariat weist jede Aktion zurück, die die Unverletzlichkeit diplomatischer Vertretungen missachtet», teilte das Staatenbündnis am Samstag mit. «Wir erklären uns solidarisch mit den Opfern des unangemessenen Einsatzes in der mexikanischen Botschaft in Ecuador.»

Am Vortag waren ecuadorianische Sicherheitskräfte in die mexikanische Botschaft in Quito eingedrungen und hatten Glas dort festgenommen. Der Ex-Vizepräsident war wegen Korruption zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Seit Monaten hielt er sich in der mexikanischen Botschaft auf. Am Freitag kündigte das mexikanische Aussenministerium an, Glas Asyl gewähren zu wollen.

Diplomatische Beziehungen zu Ecuador durch Festnahme abgebrochen

Nach dem Zugriff in der Botschaft brach Mexiko die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab und rief sein gesamtes Botschaftspersonal zurück. Das Aussenministerium in Mexiko-Stadt kündigte an, Ecuador wegen Verstössen gegen das Völkerrecht vor dem Internationalen Gerichtshof zu belangen. Auch die OAS verurteilte die Festnahme in der mexikanischen Botschaft als eine Verletzung des Wiener Übereinkommens über diplomatische Beziehungen. Dort heisst es: «Die Räumlichkeiten der Mission sind unverletzlich. Vertreter des Empfangsstaats dürfen sie nur mit Zustimmung des Missionschefs betreten.»

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