Donald Trump hat den Handelskrieg mit China weiter eskalieren lassen. Dies wirkt sich auch auf den Aktienmarkt aus.
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Donald Trump, Präsident der USA, gibt eine Pressekonferenz im Rosengarten des Weissen Hauses. Foto: Andrew Harnik/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • China kündigte am Montag Sonderzölle für US-Waren als Vergeltung an.
  • Das wirkte sich umgehend negativ auf den Aktienmarkt aus.
  • Nun rudert Donald Trump zurück: Er will mit im Juni mit Chinas Staatschef Xi reden.

US-Präsident Donald Trump rudert nach einer Eskalation im Handelskonflikt mit China wieder etwas zurück. Über eine weitere Verschärfung der Gangart habe er sich, nach eigenen Angaben, noch nicht entschieden.

Am Rande des G20-Gipfels Ende Juni wolle er mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping reden, sagte Donald Trump. Die Unsicherheit im Zollkrieg zwischen den zwei grössten Volkswirtschaften liess am Dienstag aber auch die asiatischen Börsen fallen.

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16.05.2019, China, Qingdao: Blick auf den Containerhafen in Qingdao. Im Handelsstreit mit Washington reagiert China auf höhere US-Zölle und hebt seinerseits die Einfuhrgebühren auf US-Produkte im Wert von 60 Milliarden US-Dollar an. Foto: Yu Fangping/SIPA Asia via ZUMA Wire/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ - dpa

Nach Verlusten an der Wall Street sackte in Japan der Nikkei-225-Index in den ersten 15 Handelsminuten um 1,8 Prozent ab. In Hongkong fiel der Hang Seng um rund zwei Prozent. Auch die Börsen in China lagen klar im Minus. Der Kospi-Leitindex in Seoul ging auch erst nach unten, machte dann aber wieder Boden gut.

Der seit Monaten andauernde Handelskrieg hatte sich in den vergangenen Tagen drastisch verschärft. Zuerst hatten die USA ihre Sonderzölle auf China-Importe im Wert von 200 Milliarden US-Dollar von 10 auf 25 Prozent erhöht. Auch wurde ein zweiter Schritt angekündigt, die Zölle auf China-Waren im Wert von 325 Milliarden auszuweiten. Damit wären alle Importe aus China betroffen.

Aktienmarkt rutscht nach Ankündigung ab

Peking kündigt am Montag im Gegenzug kurz vor Öffnung der US-Börsen seine Vergeltungsmassnahmen an. So steigen vom 1. Juni an chinesische Sonderzölle auf US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar auf bis zu 25 Prozent.

Die «Anpassung» sei eine «Antwort auf den US-Unilateralismus und Handelsprotektionismus». Zuvor hatte Trump die chinesische Seite noch gewarnt, Vergeltung zu üben.

Die Eskalation liess den Aktienmarkt in den USA umgehend absacken. Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 2,38 Prozent – das gab es seit dem 3. Januar 2019 nicht mehr.

Donald Trump möchte Farmer unterstützen

Die neuen Zölle von China treffen auch amerikanische Agrarprodukte. Nun möchte Trump US-Farmen für etwaige Ausfälle unter die Arme greifen. Er gab China die Schuld an der Eskalation und warnte Peking vor Konsequenzen. Man sei kurz davor gewesen, ein «grossartiges» Abkommen abzuschliessen, dann sei China aber abgesprungen.

Die Unsicherheiten durch die Handelsstreitigkeiten mit den USA wirken sich nicht nur auf den Aktienmarkt und Farmer aus: Sie dämpfen die Weltkonjunktur. Auch der Streit zwischen den USA und der EU ist weiter nicht beigelegt.

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Der Handelskonflikt zwischen China und den USA wird immer verfahrener. - AFP/Archiv
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