Ägypten weist jungen Deutschen wegen Terrorverdachts aus

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Ägypten,

Ein 18-Jähriger aus Giessen (D) wurde in Ägypten vermisst, nun ist er wieder in Deutschland. Ägyptische Behörden werfen ihm mögliche Terrorverbindungen vor.

Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten. (Symbolbild)
Ägypten fahndete nach dem 18-Jährigen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Verdachts auf Terror wurde ein Deutscher aus Ägypten ausgewiesen.
  • Der 18-Jährige soll Verbindungen zu IS-Mitgliedern haben und sich ihnen anzuschliessen.

Ägypten hat einen 18-Jährigen aus Giessen (D) wegen mutmasslicher Verbindungen zu Islamisten abgeschoben. Die staatlich gelenkte Zeitung «Al-Ahram» veröffentlichte heute Montag Fotos des jungen Mannes bei der Sicherheitskontrolle und am Check-in am Flughafen Kairo. Dem Bericht zufolge soll eine Befragung der ägyptischen Behörden gezeigt haben, dass der junge Mann an die Ideologie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) glaube. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes bestätigte am Mittag in Berlin, dass der Mann wieder in Deutschland ist.

In dem Bericht heisst es weiter, der 18-Jährige habe Online-Verbindungen zu IS-Mitgliedern und sei nach Ägypten gekommen, um sich terroristischen Elementen im Norden der Sinai-Halbinsel anzuschliessen.

Der «Giessener Allgemeinen Zeitung» zufolge kam der 18-Jährige am Frankfurter Flughafen an. Nach Informationen des «Spiegel» soll der junge Mann von Polizeibeamten befragt werden, um die gegen ihn vorgebrachten Anschuldigungen zu klären.

Folter der Behörden

Der Vater erhob schwere Vorwürfe gegen die ägyptischen Behörden. Auf den veröffentlichten Fotos seien blaue Flecken am rechten Auge zu sehen. Sein Sohn sei gefoltert worden und leide unter körperlichen und psychischen Schmerzen. «Ich bin mir sicher, dass mein Sohn (...) schuldfrei ist», schrieb der Vater der Deutschen Presse-Agentur nach eigenen Angaben von Kairo aus. Er war am Sonntag nach Ägypten geflogen, um sich nach dem Verbleib seines Sohnes zu erkundigen.

Der 18-Jährige, der die deutsche und ägyptische Staatsbürgerschaft besitzt, galt seit Mitte Dezember zunächst als verschwunden, als er über Luxor in das nordafrikanische Land einreisen wollte. Erst vergangene Woche hatte das Auswärtige Amt bestätigt, dass sich der Mann in Gewahrsam der ägyptischen Behörden befindet.

Bereits in der vergangenen Woche war ein 23-Jähriger aus Göttingen, der kurz nach Weihnachten bei der Einreise am Flughafen Kairo festgenommen worden war, mit einer ähnlichen Begründung abgeschoben worden.

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