Für Matteo Salvini sind afrikanische Migranten «neue Sklaven». Vertreter der Afrikanischen Union zeigen sich empört.
Matteo Salvini, Innenminister von Italien, spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Österreichs Vizekanzler in Wien.
Matteo Salvini, Innenminister von Italien, spricht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Österreichs Vizekanzler in Wien. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Matteo Salvini sorgte mit einem Vergleich von Migranten und Sklaven für Empörung.
  • Die Afrikanische Union verlangte nun eine öffentliche Entschuldigung von Salvini.

Die Afrikanische Union (AU) hat «fassungslos» auf die Aussage von Italiens Innenminister Matteo Salvini reagiert, der Migranten aus Afrika als «neue Sklaven» bezeichnet hatte. Vize-Regierungschef Salvini solle seine «abfällige Erklärung» zurücknehmen, forderte die Kommission der AU am Dienstagabend in einer Erklärung. Sie hielt Salvini die vielen italienischen Auswanderer bis in die 1970er Jahre vor und fügte hinzu, die derzeitige «Flüchtlingskrise» schaffe für Europa und Afrika die Möglichkeit, einen Dialog über die Migration hinaus auch über eine Entwicklungszusammenarbeit zu führen.

Salvini von der rechtspopulistischen, fremdenfeindlichen Lega-Partei hatte bei einem Ministertreffen in Wien vor wenigen Tagen ein heftiges Wortgefecht mit dem luxemburgischen Aussenminister Jean Asselborn. Der Luxemburger äusserte die Ansicht, Migration sei für das überalterte Europa aus demografischen Gründen nötig.

Salvini reagierte darauf mit der Aussage, seine Regierung unterstütze lieber junge Italiener dabei, mehr Kinder zu bekommen, statt «neue Sklaven» nach Europa zu holen. Asselborn unterbrach ihn erbost, verwies auf die italienischen Gastarbeiter und fügte ein «Scheisse noch mal» hinzu.

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