Vulkan in Äthiopien: Erster Ausbruch seit Jahrtausenden
Der Vulkan Hayli Gubbi schleudert nach Jahrtausenden wieder Asche in den Himmel. Experten warnen vor Folgen für Umwelt und Anwohner.

In der abgelegenen Afar-Region im Nordosten Äthiopiens ist der Vulkan Hayli Gubbi ausgebrochen. Eine gewaltige Aschewolke stieg mehrere Kilometer in die Atmosphäre auf.
Laut dem Vulkanwarnzentrum in Toulouse erreichte die Eruptionswolke Höhen von bis zu rund 14 Kilometern. Die Aktivität setzte den Angaben zufolge am Sonntagvormittag ein und hielt mehrere Stunden an, berichtet die «BBC».
Nach Angaben des Vulkanasche-Zentrums wurde der Flugverkehr in der Region aufmerksam überwacht. Berichte über Schäden an Flugzeugen lagen zunächst nicht vor.
Ein schlafender Vulkan erwacht
Fachleute datieren den letzten Ausbruch des Hayli Gubbi auf einen Zeitraum vor rund 10'000 bis 12'000 Jahren. Das Ereignis gilt daher als erste bekannte Eruption in historischer Zeit.
Der Vulkan liegt im ostafrikanischen Grabenbruch, wo sich tektonische Platten auseinanderbewegen und Magma vergleichsweise leicht aufsteigen kann. Darauf weisen Geologen in ersten Analysen hin.
Satelliten zeigten grosse Mengen ausgestossenes Schwefeldioxid, was auf einen explosiven Ausbruchstyp hindeutet. Dies meldet das europäische Vulkanbeobachtungsnetz ECHO.
Nach Angaben des Vulkanasche-Zentrums ist die Eruption inzwischen beendet, doch die Wolke breitet sich weiter aus.
Auswirkungen auf Bevölkerung und Tiere
Im Umkreis von etwa 30 Kilometern leben nach Schätzungen rund 9'000 Menschen, viele von ihnen als Viehhalter. Sie könnten mittelbar von Ascheregen, verschmutztem Wasser und beschädigten Weideflächen betroffen sein.
Ein regionaler Verantwortlicher berichtete, dass zwar keine Menschen oder Tiere getötet wurden, jedoch Dörfer unter einer Ascheschicht liegen. Das meldet die Agentur «CBS News» unter Berufung auf lokale Behörden.
Hilfskräfte prüfen derzeit, ob Evakuierungen notwendig sind und wo dringend Unterstützung gebraucht wird. Laut «CBS News» konzentrieren sich die Massnahmen auf besonders stark betroffene Dörfer.












