Human Rights Watch hat auf die katastrophalen Auswirkungen der Taliban-Schulschliessungen für afghanische Mädchen gewarnt. Es gebe etwa mehr Zwangsheiraten.
annalena baerbock
Frauen in Afghanistan. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Afghanistan dürfen Mädchen seit der Machtübernahme der Taliban nicht in die Schule.
  • Dies habe katastrophale Auswirkungen, sagt nun Human Rights Watch.
  • So gibt es deswegen auch mehr Zwangsheiraten und häusliche Gewalt.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat gemeinsam mit afghanischen Frauen auf die dramatischen Auswirkungen der Schulschliessungen für Mädchen in Afghanistan aufmerksam gemacht.

«Tag für Tag verlieren Millionen von afghanischen Mädchen ihre Chancen und Träume, die sie nicht mehr zurückkriegen können», teilte die Organisation am Mittwoch mit.

Seitdem die militant-islamistischen Taliban im August 2021 wieder die Macht in Afghanistan übernommen haben, sind die Schulen für Mädchen über der sechsten Klasse geschlossen. Afghanische Medien und die Zivilgesellschaft haben die Taliban wiederholt dazu aufgefordert, höhere Mädchenschulen wieder zu öffnen. Bisher haben die Taliban diesem Druck nur in wenigen Provinzen nachgegeben.

In einem neuen Video-Projekt lässt Human Rights Watch afghanische Künstlerinnen, Aktivistinnen und Journalistinnen zu Wort kommen, um über das Schicksal der Frauen in ihrem Land unter den Taliban zu sprechen.

Mehr Zwangsheiraten und Gewalt gegen Frauen

Die Weltgemeinschaft solle Afghanistan nicht vergessen, so die Journalistin Zahra Joya. So hatten die Taliban etwa im März dieses Jahres die Öffnung der höheren Mädchenklassen angekündigt, nur um die Mädchen vor verschlossenen Türen stehen zu lassen. Frauenrechtsaktivistinnen weisen ausserdem darauf hin, dass die Schulschliessungen zu einer höheren Rate von Zwangsheirat und häuslicher Gewalt geführt hätten.

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