Israel hat ein breites Tunnelsystem der im Gazastreifen herrschenden Hamas massiv angegriffen. Nach eigenen Angaben haben sie 500 Tonnen Munition eingesetzt.
Israel F-16
Mit einem solchen israelitischen F-16 Jet wurden die Bomben abgeworfen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Israel hat ein Tunnelsystem der Hamas mit 500 Tonnen Munition zerbombt.
  • Sie haben dabei potenziell mehrere hundert Hamas-Kämpfer getötet.
  • Hamas hat seit Montag mehr als 2300 Raketen auf Israel abgefeuert.

An dem Angriff in der Nacht zum Freitag seien 160 Flugzeuge des Typs F-16 und F-35 beteiligt gewesen. Dies sagte ein ranghoher Offizier der israelischen Luftwaffe am Samstag. Es sei noch unklar, ob und wie viele Hamas-Kämpfer dabei getötet worden seien. «Potenziell sind es aber Hunderte», sagte er.

Vorwurf der absichtlichen Manipulation

Ausländische Medien hatten der israelischen Armee vorgeworfen, sie mit einem Tweet kurz vor dem Angriff absichtlich manipuliert zu haben. «Luft- und Bodentruppen greifen gegenwärtig im Gazastreifen an.» Dies hiess es darin in der Nacht zum Freitag, als mit einer Bodenoffensive Israels gerechnet wurde. Dies hatte nach Medienberichten zahlreiche Hamas-Kämpfer dazu bewegt, in das unterirdische Metro-System abzutauchen.

Israel Gaza
Zerstörung durch israelische Luftangriffe im Gazastreifen. - AFP

Nachdem sie so in die Falle gegangen seien, habe Israels Luftwaffe das Tunnelnetz rund 40 Minuten lang bombardiert. Die Armee dementierte eine gezielte Manipulation der ausländischen Medien und sprach von einem Kommunikationsfehler. Es befinde sich kein israelischer Soldat im Gazastreifen.

Hamas feuerte über 2300 Raketen ab

Hamas hat nach Angaben des Luftwaffenoffiziers seit Montag mehr als 2300 Raketen auf Israel abgefeuert. Die Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel seien so intensiv wie nie zuvor. Etwa 20 Prozent der abgefeuerten Raketen schlugen noch in dem Palästinensergebiet selbst ein. Dabei seien auch Kinder getötet worden.

Palästina Isreal
Israelische Soldaten stehen in der Nähe eines palästinensischen Bauern. - Keystone

Die Raketenabwehr Eisenkuppel schaffe es in rund 90 Prozent aller Versuche, die Raketen abzufangen, die bewohnte Gebiete in Israel bedrohen. In der bisher heftigsten Salve seien 140 Raketen gleichzeitig aus dem Gazastreifen abgefeuert worden.

Israel zerstörte 31 Raketenwerkstätten der Hamas

Israel habe seit Montag mehr als 650 Ziele im Gazastreifen angegriffen, sagte der Repräsentant. Es seien insgesamt 31 Raketenwerkstätten von Hamas und dem Islamischen Dschihad zerstört worden. Hamas habe daher gegenwärtig nicht mehr die Fähigkeit, neue Raketen herzustellen.

Konflikt in Nahost
Rauch steigt auf, nachdem es bei einem israelischen Luftangriff getroffen wurde, während der Al-Shorouk Tower zusammenbricht. Seit dem 10. Mai beschiessen militante Palästinenser Israel mit Raketen. Israels Armee reagiert darauf mit Angriffen auf Ziele im Gazastreifen, vor allem durch die Luftwaffe. Auf beiden Seiten gab es Tote. - dpa

Ziel der Operation sei es, gegenüber der Hamas die Abschreckung wiederherzustellen, sagte der Offizier. «Es ist sehr schwierig, Ziele inmitten eines bewohnten Gebiets anzugreifen. Aber es ist der einzige Weg, Hamas abzuschrecken.»

Es dürfe keine einzige Rakete mehr aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert werden. Bei den Angriffen bemühe die Luftwaffe sich stark, zivile Opfer möglichst zu vermeiden. Ein Ende sei vorerst nicht abzusehen. «Wir sind mitten in einer sehr intensiven Operation.»

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