Ex-Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wurde am Montag schuldig gesprochen. Nach dem Urteil musste er notfallmässig ins Spital
Harvey Weinstein trifft vor dem Gericht in Manhattan ein. Foto: Craig Ruttle/AP/dpa
Harvey Weinstein trifft vor dem Gericht in Manhattan ein. Foto: Craig Ruttle/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Harvey Weinstein wurde wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen.
  • Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.
  • Nach dem Urteil wurde der Ex-Hollywood-Mogul notfallmässig ins Spital.

Gut zwei Jahre nach dem Start der MeToo-Bewegung durch Vorwürfe gegen Harvey Weinstein hat ein US-Gericht den früheren Hollywood-Mogul wegen Sexualverbrechen schuldig gesprochen.

Anhörung im Fall Weinstein
Harvey Weinstein (M), US-Filmproduzent, kommt zu einer Gerichtsverhandlung. - dpa

Zwölf Geschworene verurteilten den 67-Jährigen im spektakulären Prozess am Obersten New Yorker Gericht am fünften Tag ihrer Beratungen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung an zwei Frauen.

Nicht schuldig sei er aber in den beiden schwersten Anklagepunkten des «raubtierhaften sexuellen Angriffs» sowie einem noch schwereren Vorwurf bezüglich Vergewaltigung.

Weinstein muss ins Spital

Harvey Weinstein drohen bis zu 25 Jahre Haft. Er nahm das Urteil äusserlich teilnahmslos hin. Seinem Anwalt Arthur Aidala zufolge sagte er: «Ich bin unschuldig. Wie kann so etwas in Amerika passieren?»

Weinstein wurde nach der Verkündung in Handschellen abgeführt. Er muss bis zur Verkündung des Strafmasses durch Richter James Burke am 11. März im Gefängnis bleiben.

Anders als zunächst geplant wurde er am Montagnachmittag aber vorerst nicht in das berüchtigte Gefängnis Rikers Island auf einer Insel vor New York gebracht, sondern zunächst in ein Spital.

Er habe über Schmerzen in der Brust geklagt und habe wegen hohen Blutdrucks untersucht werden müssen, berichteten US-Medien unter Berufung auf Weinsteins Team. Nach den Untersuchungen sollte er aber nach Rikers Island gebracht werden.

Anwälte wollen in Berufung gehen

Weinsteins Anwälte kündigten an, in Berufung gehen zu wollen. Dabei könnten sie beispielsweise die Rolle der Jury oder des Richters ins Visier nehmen und das Verfahren als voreingenommen darstellen.

Weinstein-Prozess Mimi Haleyi
Mimi Haleyi (l) sitzt neben ihrer Anwältin Gloria Allred auf einer Pressekonferenz. - dpa

Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem aufsehenerregenden New Yorker Prozess ging es seit Januar aber vor allem um zwei Vorwürfe: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen und die heutige Friseurin Jessica Mann 2013 vergewaltigt haben. Der Prozess gilt als Meilenstein der MeToo-Ära, die von dem Fall ausgelöst wurde.

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