Der Hurrikan «Ian» verwüstete die Ostküste der USA. Versicherer und Rückversicherer werden tief in die Taschen greifen müssen.
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Der Hurrikan Ian hat seine Spuren hinterlassen. (AP Photo/Scott Smith) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Hurrikan «Ian» hat die US-Ostküste schwer getroffen. Die Schäden sind gross.
  • Die Kostenschätzungen für Versicherer und Rückversicherer gehen auseinander.
  • Karen Clark & Co geht von 63 Milliarden Dollar aus. Andere gehen von tieferen Kosten aus.

Die Sturmsaison vor der US-Ostküste hat im Herbst erst spät Fahrt aufgenommen. Doch mit dem Hurrikan «Ian» ist gleich einer der zerstörerischsten Stürme der Geschichte über die Karibik, Florida und South Carolina hinweggefegt.

Die Schäden belasten auch Versicherer und Rückversicherer. Wie viel «Ian» die Branche kostet, lässt sich derzeit nur grob abschätzen. Klar ist aber, dass die Verwüstungen an Häusern, Autos oder an der Infrastruktur in die Milliarden gehen.

Kosten dürften 100-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten

Dazu geführt haben Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunden, begleitet von Starkregen. Dutzende Menschen haben ihr Leben verloren. Die Kosten, die der Sturm insgesamt verursacht hat, also ob versichert oder nicht, dürften die Marke von 100 Milliarden US-Dollar überschreiten. Darin sind sich Experten einig.

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Trümmerhaufen, verursacht durch die Schäden des Hurrikans Ian, säumen die Fahrbahn. (AP Photo/Wilfredo Lee) - keystone

Nur Tage nach dem Sturm haben Wetterinstitute und Experten versucht, das Schadensausmass für die Versicherer zu beziffern. Die Prognosen sind mit grossen Unsicherheiten behaftet und gehen weit auseinander. Darin nicht eingerechnet sind die über staatliche Programme abgewickelten Schäden oder solche, die auf See an Booten oder Einrichtungen entstanden sind.

Kosten für Rechtsstreitigkeiten und hohe Inflation

Mit die teuersten Folgen erwartet der Katastrophen-Modellierer Karen Clark & Co (KCC), der von versicherten Schäden in Höhe von 63 Milliarden Dollar ausgeht. Ebenfalls am oberen Ende der Bandbreite liegt die Datenanalyse-Firma Verisk mit 42 bis 57 Milliarden.

Verisk weist darauf hin, dass Kosten für Rechtsstreitigkeiten und die hohe Inflation die Belastungen aufblähen könnten. Die Frage, ob ein Schaden durch Windböen verursacht worden und somit versichert ist, oder ob er den Überschwemmungen zuzuordnen ist, muss wohl in vielen Fällen vor Gericht beantwortet werden. Bei Flutschäden kommt nämlich das nationale NFIP-Programm zum Zug.

Andere Expertenhäuser wie das auf Naturkatastrophen spezialisierte Institut CoreLogic (31-53 Mrd) oder die Ratingagentur Fitch (40 Mrd) siedeln die Schadenbelastung zum Sturm «Ian» tiefer an. So oder so reiht sich «Ian» aber unter die teuersten Katastrophen in der Geschichte der USA ein.

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