Venezuelas Oppositionsführer hält neue Gespräche mit Maduro für unwahrscheinlich
Venezuelas Oppositionsführer und selbsternannter Präsident Juan Guaidó hält weitere Verhandlungen mit Staatschef Nicolás Maduro für unwahrscheinlich.

Das Wichtigste in Kürze
- Venezuelas Oppositionsführer hält neue Gespräche mit Maduro für unwahrscheinlich.
- Guaidó: «Wir wurden immer und immer wieder betrogen».
«Es ist nicht so, dass wir keine Verhandlungen wollen», sagte Juan Guaidó am Samstag in einer Rede vor Anhängern in Caracas. «Wir halten sie nur für äusserst unwahrscheinlich. Wir wurden immer und immer wieder betrogen.»

Guaidó hatte sich vor einem Jahr im Machtkampf mit dem linksgerichteten Maduro selbst zum Übergangspräsidenten des Landes erklärt.
Er wird von mehr als 50 Staaten, darunter auch Deutschland, auch als Staatschef anerkannt. Vor wenigen Tagen hatte Guaidó einen dramatischen Versuch überstanden, ihn als Parlamentspräsidenten abzusetzen. Anschliessend rief er zu neuen Protesten gegen Maduro auf.
Mike Pompeo spricht sich für Verhandlungen aus
Vertreter Maduros und Guaidós hatten im vergangenen Jahr unter Vermittlung Norwegens Verhandlungen geführt. Beide Seiten warfen sich aber gegenseitig vor, sich nicht an Abmachungen zu halten. Im August wurden die Gespräche beendet.
Am Freitag kündigten Vertraute Guaidós an, dass eine norwegische Delegation auf dem Weg nach Venezuela sei. Sie betonten aber zugleich, dass der Gesprächsprozess vorbei sei.

Guaidós offensichtliche Weigerung zur Wiederaufnahme des Dialogs erfolgte kurz nach Äusserungen von US-Aussenminister Mike Pompeo, der sich für Verhandlungen ausgesprochen hatte.
Gespräche könnten «durch eine Übergangsregierung, die freie und faire Wahlen organisiert, einen Weg aus der Krise eröffnen», sagte Pompeo. Die USA halten Maduros Präsidentschaft für unrechtmässig und erkennen Guaidó als Übergangspräsidenten an.