Die USA sehen trotz der anhaltenden Gewalt in Äthiopien Chancen für Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Die Grundlage für Gespräche sei vorhanden.
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Jeffrey Feltman ist US-Sondergesandter für das Horn von Afrika. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA wollen wegen der Gewalt in Äthiopien zwischen den Parteien vermitteln.
  • Die Grundlage für Gespräche zur Deeskalation seien vorhanden.
  • Konkrete Pläne gibt es bisher noch nicht.

Die USA sehen trotz der anhaltenden Gewalt in Äthiopien Chancen für Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. «Die Grundlage für Gespräche, die zu einer Deeskalation führen und dann einen Waffenstillstand aushandeln, ist vorhanden.» Das sagte der US-Sondergesandte für das Horn von Afrika, Jeffrey Feltman, am Dienstag nach seiner Rückkehr aus dem ostafrikanischen Land. Konkrete Pläne gebe es bisher aber nicht.

Sorgen bereite, dass Fortschritte durch «alarmierende Entwicklungen» vor Ort eingeholt werden könnten. Leider versuche jede Seite, ihre Ziele mit militärischer Gewalt zu erreichen, sagte Feltman. Angesichts der jüngsten Entwicklungen betonte er auch: «Ich hoffe, dass ich nicht übermässig optimistisch rübergekommen bin.» Die USA ergriffen für keine der beiden Seiten Partei und setzten auf Diplomatie.

Keine Hilfe bei der Ausreise

Der Vielvölkerstaat Äthiopien droht durch seit einem Jahr anhaltende Kämpfe zu zerfallen. Das Aussenministerium in Washington hat bereits alle US-Amerikaner aufgefordert, das Land zu verlassen. Auch Feltman betonte nun erneut mit Blick auf die Flugverbindungen: «Die US-Botschaft wird US-Bürgern (...) wahrscheinlich nicht bei der Ausreise helfen können, wenn die kommerziellen Optionen nicht mehr zur Verfügung stehen.»

äthiopien
Äthiopische Flüchtlinge sitzen auf der Ladefläche eines Pick-ups. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks hat der wachsende Konflikt in Äthiopien dazu geführt, dass Tausende aus der Region Tigray in den Sudan geflohen sind. Äthiopiens Militär erhält in seinem Kampf gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) nach deren Angaben auch Unterstützung aus Eritrea sowie einem nicht näher bezeichneten Staat ausserhalb Afrikas. Foto: Marwan Ali/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Marwan Ali

Regierungschef Abiy Ahmed war 2018 mit dem Versprechen an die Macht gekommen, Äthiopien zu reformieren. Er entmachtete die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die das Land 25 Jahre lang dominierte.

Im Herbst 2020 führte die TPLF eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg, der nördlichen Region Tigray, durch. Kurz darauf griff sie eine Militärbasis an. Daraufhin begann die Regierung eine brutale Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlandes Eritrea.

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