In den USA hat ein sechsjähriger Junge auf seine Lehrerin geschossen. Sie wurde dabei lebensgefährlich verletzt.
reichsbürgerbewegung
Ein Waffenhändler zeigt eine Pistole. (Symboldbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • An einer US-Grundschule ist es zu einer Schiesserei gekommen.
  • Nach einem Streit in der Klasse zückte ein Sechsjähriger eine Waffe.
  • Er schoss auf seine Lehrerin und verletzte sie lebensgefährlich.

Ein Erstklässler hat in seiner US-Grundschule auf seine Lehrerin geschossen und sie dabei lebensgefährlich verletzt. Das teilte die Polizei der Stadt Newport News am Freitag (Ortszeit) auf Twitter mit.

Der sechs Jahre alte Schüler der Richneck-Grundschule im US-Bundesstaat Virginia befinde sich in Polizeigewahrsam, hiess es. Bei dem Vorfall am Freitagnachmittag seien keine Schüler verletzt worden. Einen Tag nach der Tat sei der Zustand der Lehrerin stabil, teilte die Polizei am Samstag mit.

Auslöser des Vorfalls sei ein Streit im Klassenraum gewesen, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf die Behörden.

«Kein versehentlicher Schuss»

Der Junge habe mit einer Handfeuerwaffe einmal auf die Lehrerin, die zwischen 30 und 40 Jahren alt sei, geschossen, sagte Steve Drew, der Leiter des Newport News Police Department, auf einer Pressekonferenz. «Das war kein versehentlicher Schuss.» Nun müsse geklärt werden, woher die Waffe kam und wie sich der Vorfall ereignet habe. Die Ermittlungen dauerten an.

Der Vorfall mit dem ungewöhnlich jungen Verdächtigen wirft viele Fragen auf. Die Polizei machte laut US-Medien zunächst keine Angaben dazu, ob der Junge die Waffe zu Hause, in der Schule oder anderswo entwendet habe.

Wegen des Alters des Verdächtigen könnten die Ermittler möglicherweise auch die Eltern oder andere Erwachsene in den Blick nehmen, schrieb die «New York Times» am Samstag. Nach dem Gesetz in Virginia sei es verboten, eine geladene Waffe so aufzubewahren, dass sie für Kinder unter 14 Jahren zugänglich ist.

16 Fälle in USA mit Schützen unter 10 Jahren

Die Verletzungen der Lehrerin waren am Freitag zunächst als lebensbedrohlich eingestuft worden, es habe aber «nach dem letzten Update, das wir erhalten haben, eine gewisse Verbesserung gegeben», sagte Drew laut CNN später. Fotos und Videos, die nach der Tat aufgenommen wurden, zeigten verängstigte Kinder, Dutzende Polizisten patrouillierten.

Der Leiter der öffentlichen Schulen von Newport News, George Parker, sagte, er stehe unter Schock. «Wir müssen unsere Kinder unterrichten und für ihre Sicherheit sorgen.» Schulen in seinem Distrikt verfügten zwar über Metalldetektoren, die Kinder würden aber nicht täglich kontrolliert, sondern vor allem in konkreten Bedrohungslagen.

Vorfälle an Schulen mit solch jungen Schützen sind auch in den USA selten. Laut einer von der «New York Times» zitierten Organisation hat es seit 1970 bisher 16 Fälle mit Schützen unter zehn Jahren gegeben. Bei drei von ihnen seien Sechsjährige beteiligt gewesen, von diesen drei Vorfällen wiederum seien zwei als versehentlich registriert worden.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TwitterGesetzWaffeCNN