US-Gesundheitsminister Kennedy nun für Impfung gegen Grippe
Robert F. Kennedy Jr. unterstützt offiziell eine Impfung gegen Grippe. Wenige Tage zuvor hatte er jedoch Projekte zur Förderung von mRNA-Technologien gekürzt.

Robert F. Kennedy Jr. hat überraschend die Empfehlung seiner Berater zur jährlichen Grippeimpfung für alle Personen ab sechs Monaten unterstützt. Besonders empfohlen werden thimerosalfreie Einzeldosis-Impfstoffe für Kinder, Schwangere und Erwachsene, um mögliche Bedenken hinsichtlich des Konservierungsmittels zu adressieren.
Die Vorsschläge des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) zur Impfung wurden ohne grosse Ankündigung veröffentlicht. Kennedy akzeptierte sie bereits am 22. Juli 2025, zu einer Zeit, als die Position des CDC-Direktors vakant war.

Die neue CDC-Direktorin Susan Monarez unterstützt zudem weitere Impfempfehlungen, beispielsweise zur RSV-Impfung bei Säuglingen, wie «it-boltwise» berichtet.
Kennedy macht überraschende Kehrtwende bezüglich Impfung – zumindest für die Grippesaison
Kennedys Entscheidung markiert eine bemerkenswerte Kehrtwende. Noch in der jüngeren Vergangenheit verbreitete er laut der «Tagesschau» Fehlinformationen über (Grippe)impfstoffe.
Es gäbe keinen Nachweis für deren Effektivität bei der Reduktion von Krankenhausaufenthalten oder Todesfällen. Zudem würden geimpfte Personen das Influenzavirus häufiger weitergeben, so der Minister.
Wissenschaftliche Studien widersprechen diesen Aussagen und belegen die Sicherheit und Wirksamkeit sowohl von Thimerosal als auch der Impfung insgesamt.
Streichungen bei mRNA-Impfstoffen angekündigt
Dennoch zeigen Kennedys Monate an der Spitze des Gesundheitsministeriums, dass er grundsätzlich auf restriktivere Impfpolitiken setzt: Im Mai wurde beispielsweise beschlossen, die Covid-19-Impfungen zu beschränken.
Zuletzt kündigte er an, 500 Millionen Dollar an Fördermitteln zu streichen und die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen zurückzufahren. Betroffen sind laut der «SZ» vor allem Pharmaunternehmen wie Pfizer und Moderna.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft kritisiert Kennedys Entscheidung scharf, da mRNA-Impfstoffe als zukunftsweisende Technologie gelten. Ohne diese Forschung werde die USA anfälliger für künftige Pandemien und der Fortschritt in der Impfstoffentwicklung erheblich beeinträchtigt.